Wandern mit Genuss – Frühlingstouren in Freiamt Erkunden & erleben | 24.04.2025 | Wolfgang Speer

Durch frühlingsfrischen Buchenwald geht’s zum Hipperich, dort öffnet sich der Blick zum Hocken. Durch frühlingsfrischen Buchenwald geht’s zum Hipperich, dort öffnet sich der Blick zum Hocken.

Mit ansteigenden Temperaturen im April putzt sich die Landschaft heraus. Grün herrscht wieder vor, die Flora zeigt sich in bester Laune. Ein guter Grund, den Frühling bei leichten Wanderungen mit all seinen Facetten zu erleben. Drei reizvolle Touren in Freiamt und Tipps zur Einkehr schenken entspannte Frühlingserlebnisse.

Über den Hipperich ins Kuchenparadies

Eine 5,5 Kilometer lange Runde führt zum Hipperich, ein wenig bekannter Aussichtspunkt im Brettental. Wer nach Abschluss der Runde in Traudel’s Café einkehren wird, kann das Auto hier im hinteren Brettental auf dem Parkplatz abstellen.

Startpunkt der Tour ist etwas unterhalb des Cafés an der alten Schmiede, gegenüber ein Wegzeiger mit gelber Raute zum Brettenbachweg. Er führt über eine kleine Brücke am rauschenden Bach entlang. Auf Höhe des Sägewerks zweigt eine Straße zu einigen Bauernhöfen ab; hinter dem ersten Hof führt der Weg zunächst stetig, später in Serpentinen aufwärts. Je höher man kommt, desto schöner ist die Aussicht ins hintere Brettental und zum Hünersedel. Das Gelb von Tausenden Löwenzahnblüten verzaubert die Landschaft. Oben angekommen, bietet sich ein grandioser Ausblick nach Osten. Zwei Wege gehen links weiter, der Richtige ist der obere schmale. An einem Jagdsitz vorbei ist bald der Wald erreicht, kurz darauf eine Lichtung, wo ein schmaler Stichweg nach rechts zum nur wenige Schritte entfernten Aussichtspunkt führt. Am Waldrand wartet eine Bank, wunderbar geeignet für eine Pause. Der Blick ist fantastisch und schweift über die Sandhöfe hinüber nach Freiamt-Ottoschwanden. Links zeigt sich die Anhöhe vom Saisenberg, rechts das Waldgebiet Hoheck.

Zurück führt der Stichweg wieder zur Lichtung, dann ist bald der breite Hauptweg erreicht. Hier findet sich die Tafel „Hipperich und A. Bühlerweg“. Durch den frühlingshaften Wald geht’s nach unten zum Alten Sandhof, am Neuen Sandhof vorbei und dann am Schelmenbach entlang, der die Straße begleitet. An der Steinbrücke dem Wanderzeiger nach oben zu den Bauernhöfen folgen,  nicht zur Straße hinunterwandern. Ein paar Schritte weiter kommt dann bereits das Sägewerk in den Blick und der Pfad zurück zur Schmiede und zum Parkplatz ist erreicht.

Rotmilane sind in Freiamt häufig und machen sich mit schrillem „Wiieeeh“ bemerkbar.

Rotmilane sind in Freiamt häufig und machen sich mit schrillem „Wiieeeh“ bemerkbar.

Einkehrtipp

Traudel’s Cafe
Nicht umsonst wird das Café „Kuchenparadies“ genannt: Torten und Kuchen sind frisch und hausgemacht, die Auswahl ist groß.
Brettental 19, 79348 Freiamt
Öffnungszeiten: Sa., So. u. Feiertage
13–18 Uhr, Mo.–Mi. 14
–18 Uhr 
traudelscafe.de

Rund um den Hocken mit Einkehrschwung

Die etwa 6 Kilometer lange Tour startet am Wanderparkplatz Hünersedel in 705 Metern Höhe. Ein Vesper muss nicht ins Gepäck, denn gleich zwei Einkehrmöglichkeiten warten mit deftigen oder süßen Köstlichkeiten.

Vom Parkplatz startet die Runde Richtung Kreuzmoos, von Anfang an mit schönem Panorama. Vom Hünersedel und zu den Dürrhöfen schweifen die Blicke. Am Wegweiser Kreuzmoosmatte in 731 Metern Höhe geht’s in den Wald, direkt zum Wanderheim Kreuzmoos. Hinterm Wanderheim lockt das Naturschutzgebiet Kreuzmoos, wo im Frühling die ersten Orchideen blühen. Auf der Teerstraße, vorbei am Kreuzmoos-­Bauernhof, ist es rasch erreicht. Hier heißt es am Wanderschild abbiegen zu den Paulyhöfen. Linkerhand dreht sich das Windrad auf dem Scheerberg im leichten Wind. Weiter geht’s in Richtung Hockenbühl, ein Zwischenziel der Tour. Der Wald lichtet sich, zauberhaft erscheint die Landschaft mit Bergkuppe. Nach einer Birkengruppe kommt der Obere Hockehof, es geht weiter hinunter zum Unteren Hockehof mit großartiger Aussicht auf das Brettental. Dem Wegweiser Richtung Hünersedel folgend führt der Weg durch den Wald, bis er beim Unteren Dürrhof an der Hünersedelstraße endet. Der Straße aufwärts folgend ist in wenigen Minuten der Parkplatz erreicht.

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen wartet das Wanderheim Kreuzmoos auf hungrige Ausflügler.

Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen wartet das Wanderheim Kreuzmoos auf hungrige Ausflügler.

Einkehrtipps

Wanderheim Kreuzmoos
Im idyllisch gelegenen Wanderheim ­werden badische Spezialitäten frisch ­zubereitet.
Kreuzmoos 1, 79348 Freiamt
Öffnungszeiten: Fr.–Di. 11.30–19 Uhr
wanderheim-kreuzmoos.de

Gasthaus Luegemol
Das Gasthaus bietet regionale Vesper mit frischem Holzofenbrot. Hausgemachte Kuchen, Torten und Waffeln sind begehrt.
Hünersedelstr. 9, 79348 Freiamt
Öffnungszeiten: Sa., So. u.
Feiertage 11.30–19 Uhr
www.luegemol-freiamt.de

Kleine Freiämter ­Geschichtsreise

Die Wanderung beginnt am Sägplatz, vis à vis das Rathaus und für die Einkehr am Ende der Runde das Gasthaus „Zur Waldlust“.

Der Schloßwaldweg mit gelber Raute führt vom Sägplatz bergauf, ein Bauch rauscht am Wegesrand, bis es in dunklem Schwarzwälder Tannenwald mit üppigem Moosboden weitergeht. Ein Holzschild weist den Abzweig zu einer Burgruine. Schießscharten, Türbogen und der steinerne Brunnen erzählen Geschichten. Bänke laden zum Vesper ein. Zurück auf dem Haupt-
weg geht es weiter Richtung Läger. Steil unten im Wald liegt das ehemalige Bergwerk „Gottes Segen“ aus dem 13. Jahrhundert. Fundstücke der Burg und Mineralien der Grube zeigt das Heimatmuseum. Bald ist auf angenehmem Weg durch den Wald eine Lichtung erreicht: der Läger, eine der schönsten Aussichtstellen Freiamts. Weit streift das Auge auf die Höhen von Schillinger- und Kölblinsberg. Dem Wegzeichen folgend ist in wenigen Minuten die Sandgrube erreicht. Dort erzählt eine Tafel von den Besonderheiten der Glasmacher im Schwarzwald. Auf geteerter Straße öffnet sich wenig später der Blick auf die Schwarzwaldberge Kandel, Belchen und Blauen. Durch ein kleines Wäldchen, vorbei an zwei Höfen und der Glasig-Holzsäge, folgen wir an einem gelben Wohnhaus dem Wegweiser Richtung Schweizerloch und Sägplatz, der in einer Viertelstunde erreicht ist.

Einkehrtipp

Gasthaus „Zur Waldlust“
Das Gasthaus ist bekannt für seine regionale und saisonale gutbürger­liche Küche.
Sägplatz 3, 79348 Freiamt
Tel.: 07645/237
Öffnungszeiten: Do.–Sa. ab 17 Uhr
So. u. Feiertage ganztags

Fotos: © Wolfgang Speer