„Vermehrt Zukunftssorgen“: Freiburger Hausarzt über Auswirkungen der Pandemie Gesundheit | 16.03.2021 | pt

Seit Ausbruch der Pandemie behandelt Rainer Hagemann in seiner Praxis in Freiburg-Weingarten weniger Patienten mit Erkältungskrankheiten – Masken und Abstandsregeln wirken auch gegen die gewöhnliche Grippe. Gleichzeitig nimmt der Internist mehr Sorgen bei seinen Besuchern wahr.

chilli: Wirken sich die Maßnahmen gegen das Corona-Virus auch auf andere Infektionskrankheiten aus?

Hagemann: Seit Einführung der verschärften Hygienemaßnahmen wie Abstand oder das Tragen von Masken beobachte ich einen erheblichen Rückgang einfacher Erkältungskrankheiten sowie bei Influenza-Fällen. Das war auch so zu erwarten und ist natürlich erfreulich.

chilli: Bemerken Sie auf der anderen Seite einen Anstieg anderer Krankheiten? Kommen vielleicht mehr Menschen mit Rückenschmerzen wegen mangelnder Bewegung zu Ihnen?

Hagemann: Einen zahlenmäßigen Anstieg anderer Erkrankungen im Laufe der Corona-Pandemie kann ich nicht feststellen. Die Verlaufsbeobachtung und Behandlung anderer Erkrankungen ist jedoch hier und da durch Absage von Ambulanzterminen und Verschiebung von Operationen ins Stocken geraten.

chilli: Gibt es andere Leiden, mit denen Hausärzte derzeit häufiger konfrontiert werden?

Hagemann: Die Patienten äußern vermehrt Zukunftssorgen. Es gibt einen erhöhten Gesprächs- und Beratungsbedarf im Zusammenhang mit der Pandemie. Dieser betrifft zur Zeit vor allem die Impfberatung.

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