Marodes Freiburg: So stark sind Straßen und Gebäude sanierungsbedürftig STADTGEPLAUDER | 14.03.2018 | Philip Thomas

Schlaglöcher, bröckelnder Putz und undichte Fugen – Freiburgs Straßen und Gebäude sind erneut baufällig. Um den Verfall der öffentlichen Anlagen aufzuhalten, hat das Rathaus im aktuellen Doppelhaushalt zusätzlich sechs Millionen Euro für Bauunterhaltung zur Verfügung gestellt. Nur: Auch diese reichen nicht aus. Und: Sie können personell gar nicht umgesetzt werden.

Bereits 2010 ermittelte das städtische Garten- und Tiefbauamt (GuT) fürs Straßen- und Wegenetz einen Sanierungsstau von 54,4 Millionen Euro. 2015 bestätigte eine weitere Untersuchung, dass die ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Verfall aufzuhalten. Im aktuellen Doppelhaushalt stehen dem GuT für Straßen, Wege und Plätze 11,5 Millionen Euro zur Verfügung. Allein die Bauarbeiten an der Hans-Bunte-Straße werden im Doppelhaushalt mit 2,9 Millionen Euro beziffert.

Ebenfalls stark baufällig sind mehrere der mehr als 700 Ingenieursbauwerke. Die Hälfte befindet sich in einem ausreichenden, mangelhaften oder ungenügenden Zustand, wie aus einem Gutachten hervorgeht. 31 Millionen Euro seien notwendig, um die Schäden zu sanieren. Tatsächlich sind für 2018 im Sanierungsplan nur 2,5 Millionen Euro vorgesehen, 1,2 Millionen weniger als im Vorjahr.

Neben fehlenden finanziellen Mitteln ist derzeit sogar unsicher, ob das bereitgestellte Geld überhaupt zeitnah ausgegeben werden kann: es fehlt Personal. So konnten bis Mitte vergangenem November von bereitgestellten 6,4 Millionen Euro nur 2,9 ausgegeben werden, darunter nur 600.000 Euro für die Gebäude.

Das Gebäudemanagement Freiburg (GMF) hat in 2018 für die Bauunterhaltung seiner knapp 500 Gebäude insgesamt 15,2 Millionen Euro in der Kasse. 4,9 Millionen entfallen allein für Sanierungen von Fassaden und Dächern an Freiburger Schulen.

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