2000er Marke durchbrechen: Schmolck investiert in Emmendingen und Müllheim Politik & Wirtschaft | 27.05.2019 | Stefan Pawellek

Wahrscheinlich hätte man sich bei Schmolck in Emmendingen 2015 nicht träumen lassen, dass die Ergänzung ihrer Angebotspalette durch die Marke Skoda ein solcher Erfolg werden würde. Dabei fehlte eine „aufstrebende Marke als Ergänzung“.

Die Idee, die Marke aus dem VW-Konzern mit anzubieten, war den Geschäftsführern Bernhard Schmolck und Jürgen Henninger gekommen, als sie registrierten, dass Firmeninhaber und leitende Angestellte zwar den Schmolck-Service für Fahrzeuge mit dem Stern schätzten, aber diese Premium-Wagen eben nur von der Führungsebene gefahren wurden – nicht von Außendienstlern, Abteilungs- oder Baustellenleitern, Logistikchefs.

„Wie wäre es, wenn wir unseren Schmolck-Service mit einer Volumen-Marke kombinieren würden“, überlegten die beiden, und als dann VW an sie herantrat mit der Frage, ob man sich vorstellen könnte, Škoda zu vertreiben, sagten sie zu. „Škoda ist eine pfiffige Marke, sozusagen im Volumen-Segment die Spitze, mit toller, moderner Technik, günstigem Preis und wirklich guter Modellpalette.“

Und dazu dann der Schmolck-Service: Inspektion, Wartung, Reparatur mit genauen Zeitangaben und kurzen Standzeiten, Miet- oder Ersatzwagen während der Werkstattphase, Fuhrparkbetreuung – eben alles, was sonst Mercedes-Fahrer als selbstverständlich ansehen.Bei Skoda steigen allgemein die Marktanteile, bei Schmolck wurde das tschechische Automobil zum Renner: „In Südbaden“, so Jürgen Henninger nicht ohne Stolz, „fahren mehr Leute Škoda als in den meisten Teilen der übrigen Republik.“ In zwei Jahren schaffte es Schmolck, den Marktanteil in seinem Gebiet von 2,5 auf 6,5 Prozent zu steigern. Was nicht nur an den „simply cleveren“ Wagen liegen dürfte, sondern auch am Schmolck-Credo von Zuverlässigkeit und Termintreue – aus dem sich dann Kunden- und Markentreue entwickelt.

Im Dezember 2018 wurde in Emmendingen der Spatenstich für ein neues Škoda-Autohaus getätigt (wir berichteten), Ende 2019 soll es fertig sein, die Autos dann auch in einer hellen, modernen Atmosphäre präsentiert werden. Doch der Neubau in Emmendingen ist längst nicht alles, was bei Schmolck und Škoda „geht“.
Seit dem 1. April verkauft Schmolck mit acht Mitarbeitern auch in Müllheim Škodas: Dort wurde ein leerstehendes Autohaus im Gewerbegebiet Kleinfeldele gepachtet. Rund 400.000 Euro steckt das Unternehmen in den Standort – in Infrastruktur, Werkstatt und Verkaufsfläche. Allerdings soll bis in drei Jahren auch hier ein Neubau Škoda repräsentieren. „Škoda hatte zwischen Freiburg und Lörrach keinen Vertriebspartner, wir sind von der Marke begeistert und mit ihr erfolgreich – da lag es nahe, an unserem Müllheimer Standort auch diese Marke anzubieten.“

Schmolck hat Erfolg – und kann es belegen: rund 400 Škoda wurden bisher im Schnitt pro Jahr verkauft – mit Gebrauchtwagen sogar 700. Diese Absatzmenge kam hinzu, das heißt, der Mercedes-Absatz hat nicht abgenommen. Ergebnis: 2018 verkaufte Schmolck insgesamt, an allen Standorten, gut 1900 Autos. Und setzt alles daran, in diesem Jahr die 2000er-Marke zu durchbrechen.

Foto: @ Schmolck