Adrenalin bergauf: Deutscher Mountainbike-Meister ­gründet E-Bike-Marke in Freiburg Politik & Wirtschaft | 16.09.2018 | Isabel Barquero

Vom Profi-Sportler zum Unternehmer: Weil Markus Bauer nach seinem Titelgewinn bei der Deutschen Marathon-Meisterschaft 2017 kein Team fand, beendete er seine Karriere und gründete eine eigene E-Mountainbike-Marke.

Mit Infront ­Bikes möchte sich Bauer am Markt etablieren. Die Startphase verlief gut, alle Räder sind ausverkauft. Sie sind türkis-schwarz, haben dicke Reifen und einen eingebauten Motor: Markus Bauer entwickelt seine E-Bikes selber, seine Erfahrungen im Rennsport helfen ihm dabei. Zusammengebaut werden sie bei der „cycle union“ in Oldenburg. „Meine E-Bikes sind individuell auf den Kunden angepasst und ich biete das beste Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt der 28-Jährige selbstbewusst.

3499 Euro kostet ein Rad. Wer will, kann es mit dem Entwickler Probe­fahren. Kundennähe ist Bauer ­wichtig: „Es hilft mir, Probleme, die ich zum Start habe, auszubügeln. Der persönliche Kontakt ermöglicht eine höhere Fehlertoleranz. Durch direktes Feedback kann ich mein Geschäftsmodell anpassen.“ So merke er etwa, wie der Kunde auf seine Homepage kam und was ihm wichtig war.

Die Startphase verlief besser als geplant: Innerhalb von drei Wochen waren alle 25 produzierten Bikes ausverkauft. „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Die Auftragsbücher sind jetzt schon bis Ende November voll. Für ein kleines Start-up sei es schwierig, aber auch ärgerlich, nicht sofort liefern zu können.

Der Jungunternehmer bestellt bewusst keine größeren Mengen. „Mitte nächsten Jahres wird es zwei Modelle mit Hinterradfederung geben. Da wollen wir vermeiden, dass es zu einem Stock kommt und wir die jetzigen Räder nicht verkauft kriegen.“ Sonst müsse er die mit Preisnachlass verkaufen. „Mein Ziel ist immer eine Preisstabilität.“

Dass Bauer mit dem Verkauf von E-Bikes derzeit auf einer Trendwelle schwimmt, ist ihm bewusst. „Es verwehren sich einige gegen die E-Bikes, aber es wird kein Zurück mehr geben. Jeder, der schon einmal darauf gesessen ist, sagt, es ist so geil, weil man auf einmal mit Tempo 25 den Berg hochfahren kann. Das war vorher undenkbar.“

Foto: © Michael Bührer