Landwasser bekommt neues Zentrum: Unmüssig investiert mehr als 100 Millionen Euro Politik & Wirtschaft | 13.02.2018 | Lars Bargmann

Das Münchner Architekturbüro Wöhr und Heugenhauser hat den Wettbewerb fürs neue Zentrum Landwasser gewonnen – nach langer, heftiger Debatte, dann aber mit 13:2 Stimmen. Die Bayern hatten in Freiburg schon das Sparkassen-Gebäude an der Kajo und das Quartier Unterlinden entwickelt. Die Unternehmensgruppe Unmüssig investiert mehr als 100 Millionen Euro. Der Baubeginn, also zunächst der Abriss des alten Einkaufszentrums, soll im kommenden Jahr erfolgen, die Eröffnung im September 2021 gefeiert werden. Das neue Zentrum ist aktuell der wichtigste Baustein für die künftige Entwicklung des Stadtteils mit seinen 7000 Bewohnern.

Der Siegerentwurf sieht zwei Baukörper vor, die an ein autofreies „Gässle“ grenzen. Im nördlichen Abschnitt des Areals steht ein rechteckiger Bau mit Innenhof und sechs Stockwerken. Das markante Gebäude bietet im Erdgeschoss Raum für Einzelhandel, darüber entstehen Wohnungen. Südlich des Gässles sind kammartig angeordnet drei Wohngebäude mit ebenfalls sechs Stockwerken und einem zwölfstöckigen Turm vorgesehen. Insgesamt sind rund 200 Wohnungen über Tiefgaragen geplant. Angrenzend soll es einen qualitativ hochwertigen Platz der Begegnungen geben. Die Geschossfläche beträgt 29.000 Quadratmeter. Das heutige EKZ hat eine Fläche von 3000 Quadratmetern.

Das Zentrum wird Raum für einen Rewe-Markt, einen Aldi und einen DM-Drogeriemarkt, weitere Einzelhandelsgeschäfte sowie für ein Fitness-Studio und Arztpraxen bieten, erklärt Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig, dessen Vater Adolf übrigens das alte EKZ in den 60er Jahren gebaut hatte.

Oberbürgermeister Dieter Salomon bezeichnete den Siegerentwurf als „überzeugend“. Für Baubürgermeister Martin Haag könne das Konzept aus ebenerdigen Einzelhandelsflächen und Wohnungen darüber zum Vorbild für andere Stadtteile werden. Etwa bei der Überplanung des Real-Markts in Zähringen. Der Vorsitzende des Bürgervereins Landwasser, Dieter Dormeier, sagte, dass durch die Vielzahl an Wohnungen neue Kaufkraft nach Landwasser komme, was den Stadtteil aufwerte. Jórunn Ragnarsdóttir, Vorsitzende des Preisgerichts und des Freiburger Gestaltungsbeirats: „Es war wirklich eine sehr komplexe Aufgabe, wie man sie nicht oft hat.“

Mehr Verantwortung

Die Unternehmensgruppe Unmüssig hat Heidi Hofmann, Malte Glück und Sascha Pestalic in Führungspositionen berufen und sie mit Prokura ausgestattet. Hofmann (48) erhielt Prokura fürs Tochterunternehmen Wärme Kontor Freiburg GmbH, Glück (27) für das Tochterunternehmen Unmüssig Immobilien Management GmbH. Der Diplom-Ingenieur Pestalic (42) ist nun Prokurist bei der Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden mbH sowie bei allen in seinem Verantwortungsbereich liegenden Projektgesellschaften. Er wurde zudem zum Bereichsleiter Nordbaden und Hessen benannt.

Visualisierung: © Unmüssig