Neue Debatte um Flughafen – Zweiter Bürgerentscheid? Politik & Wirtschaft | 22.02.2020 | Lars Bargmann

Flughafen Freiburg von oben

„Der Flugplatz kommt wieder aufs Tapet“, hatte das Bauen&Wohnen getitelt – im Februar 2018. „Wenn heute Bürger und Verantwortliche in der Politik noch glauben, dass dabei der Flugplatz keine Rolle spielen wird – auch jenseits des Stadions und der Erweiterung der Universität –, könnte sich das schon bald als Irrglauben erweisen“, war dort zu lesen. Nun, zwei Jahre später, ist sie da, die Debatte um die Zukunft des Airports, der für den Flugverkehr zwar ungewöhnlich klein ist, für die Stadtentwicklung, etwa für den Flächennutzungsplan 2040, aber riesiges Potenzial hat.

Am 4. Februar gaben nun die Fraktionen von Grünen, Eine Stadt für alle und Jupi – die zusammen 25 von 49 Stimmen im Rat haben – der Verwaltung den Auftrag, „Szenarien vorzulegen, die darstellen, welche finanziellen Auswirkungen eine Schließung des Flugplatzes“ 2031 oder sogar früher hätte. Sie waren zuvor bei den jährlichen Verlusten der Flugplatz Freiburg-Breisgau GmbH (FFB) gelandet. Die sind mit rund 300.000 Euro bei einem Milliarden-Haushalt zwar marginal, die Fraktionen treibt aber etwas anderes an: Wenn die FFB von steigenden Flugbewegungen ausgehe, stünden diese „im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen der Stadt“.

Die Bedeutung des Areals als wichtige Frischluftschneise sei nicht an die Nutzung als Flugplatz gebunden, dies wäre auch durch Kleingärten, Sportanlagen, Landwirtschaft oder Naherholung gegeben: „Angesichts der Flächenknappheit ist es nicht zu rechtfertigen, eine derartig große Fläche wie bislang zu nutzen.“ Gut möglich, dass der Stadt nach 1995 bald der zweite Bürgerentscheid zum Flugplatz ins Haus steht. 

 

Foto: © Neithard Schleier