Schnittstelle zwischen Menschen und Maschinen: Cortec bezieht 1400 Quadratmeter im FWTM-Kopfbau Politik & Wirtschaft | 29.11.2018 | bar

Das Neuro-Start-up Cortec hat neue Räume im Kopfbau der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH bezogen. Die Firma arbeitet an Implantaten, die die Interaktion zwischen Mensch und Maschine ermöglichen.

Vor acht Jahren war die Cortec GmbH mit sechs Mitarbeitern als Spin-off aus dem Bernstein-Center der Freiburger Uni an den Start gegangen, heute arbeiten um die Geschäftsführer Martin Schüttler und Jörn Rickert 50 Beschäftigte an der interessantesten Schnittstelle der Neuzeit. Niels Birbaumer, der führende deutschsprachige Neurowissenschaftler war beim Festakt dabei, ermöglichte jüngst vier komplett gelähmten Patienten, die nicht einmal mehr ihre Augen bewegen können, über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle gezielt und zuverlässig mit „Ja“ und „Nein“ zu antworten. Der vielfache Preisträger zeigte einen Film, in dem eine Patientin nur mit ihren Gedanken einen Roboter steuerte, der ihr was zu trinken gab. Für Birbaumer normal, für Laien irgendwo zwischen faszinierend und unheimlich.

Für Cortec normal sind mittlerweile die Cochlea-Implantate, die gehörlos geborenen Kindern einen guten Spracherwerb ermöglichen. Zu den Finanzierern gehört die Familie des früheren Daimler-Vorstands Klaus Mangold. Dessen Sohn Christoph versprach in Freiburg, auch bei der nächsten Millionen-Investition wieder an Bord zu sein. „Implantate haben mehr Potenzial als die Pharmazie“, ist Mangold überzeugt, der von der Politik bessere Rahmenbedingungen für solche Produkte forderte.

Für Gunther Neuhaus, Vizerektor der Freiburger Uni, ist Cortec ein „außergewöhnliches Vorzeigeunternehmen“.
Dass daran auch die Uniklinik ihren Anteil habe, betonte der Ärztliche Direktor Jörg Rüdiger Siewert, der mit Cortec kooperiert. Für Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn passt Cortec an der Messe ins „Innovationsquartier Nord“, zu dem auch der Kreativpark und der Bio-Tech-Park zählten. 

Foto: © Cortec