Schwarzwaldmilch mit Rekordjahr: Kräftiges Umsatzplus durch Markengeschäft Politik & Wirtschaft | 09.08.2019 | Stefan Pawellek

Die ­Schwarzwaldmilch GmbH hat 2018 ihr „bestes Wirtschaftsjahr“ der Firmengeschichte ­hingelegt. Geschäftsführer Andreas ­Schneider berichtete von einer Steigerung des Umsatzes um mehr als 16 auf gut 195 Millionen Euro (plus 9,1 Prozent). Getragen vom starken Markengeschäft, das 7,8 Prozent zulegte.

Stärkste Faktoren waren die Markenlinie Bio mit plus 14 Prozent, LAC lactosefrei mit plus 6,5 Prozent und Schwarzwaldmilch mit plus 5,8 Prozent. Der Gewinn liegt bei 2,7 Millionen Euro (2017: 2,4). Die Schwarzwaldmilch zahlte den 1020 Landwirten für konventionelle Milch 40,09 Cent pro Kilo (Marktpreis Deutschland: 38,65), für Bio gab es sogar 55,05 Cent.

Die Bauern lieferten 255,4 Millionen Kilo (Vorjahr: 228,6) Milch. Das Umsatzwachstum, betonte Schneider, sei ertragsorientiert und nicht „aufgrund von Preisaktivitäten“ erzielt ­worden. Er erteilte möglichen Subventionen für Handelsaktionen eine Absage: Man bezahle für den werblichen Einsatz von Schwarzwaldmilchprodukten, aber nicht, um Mengen billig in den Markt zu drücken.

Die Produkte der Gruppe gelten als qualitativ hochwertig, die entsprechend preislich positioniert sind. Hinzu komme, dass man mit Bio-Trinkmilch und zahlreichen lactosefreien Produkten in Deutschland Marktführer sei. „Für ein ertragsorientiertes Wachstum bedarf es starker Marken“, sagte Marketingchefin Caroline von Ehrenstein. „Wir arbeiten konsequent an besonderen Produktkonzepten mit emotionalen Mehrwerten. Nur das Besondere wird gekauft und das Außergewöhnliche bleibt im Kopf.“

Auch in Offenburg, wo hauptsächlich Milchpulver produziert wird, sei man zweistellig gewachsen. Der Export, vor allem nach China und an den Arabischen Golf, hat um rund 20 Prozent zugelegt und macht mit 20 Millionen Euro rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes aus. Neben der Käsemanufaktur (wir berichteten) gründete das Unternehmen die Tochter „Black Forest Nature GmbH“, die das Themenfeld „Vegane Produkte“ abdecken soll.

Das Start-up mit Sitz in Offenburg soll damit ein weiteres Geschäftsfeld – zunächst mit veganen Drinks – erschließen. Die Investitionen halbierten sich dabei von 10,3 in 2017 auf 5,5 Millionen Euro. Diese Investitionen „sichern das Einkommen unserer Milcherzeuger“, sagte Schneider. Im laufenden Jahr peilt Schwarzwaldmilch mit aktuell 419 Beschäftigten einen Gesamtumsatz von über 200 Millionen Euro an.

Foto: © Schwarzwaldmilch