So viele Passagiere wie nie: EuroAirport bilanziert robust Politik & Wirtschaft | 02.03.2019 | bar

Der binationale EuroAirport zählte im vergangenen Jahr erstmals mehr als acht Millionen Passagiere. Die Infrastruktur ist am Anschlag. Flughafendirektor Matthias Suhr muss zig Millionen in Terminals, Abläufe und Parkmöglichkeiten stecken.

Am 4. Dezember war es so weit: An diesem Dienstag reiste erstmals der achtmillionste Passagier innerhalb eines Kalenderjahres vom Flughafen im Dreiländereck ab. Bis Silvester waren es sogar 8,6 Millionen Fluggäste, 700.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2017. Ein Plus von 8,7 Prozent, deutlich über dem europäischen Schnitt.

Die Zahl der kommerziellen Flugbewegungen (Starts und Landungen von Passagier-, Fracht- und Charterflügen) stieg zwar deutlich langsamer als die des Passagierwachstums, aber dennoch überproportional um 4,3 Prozent (2017: 2,8 Prozent) auf 78.841. Dies sei vor allem auf die beiden neu stationierten Easyjet-Flugzeuge zurückzuführen. Das Frachtgeschäft gab indes um 1,9 Prozent auf rund 110.000 Tonnen nach. Nicht zuletzt, weil Emirates SkyCargo im Januar 2018 dem Airport den Rücken zugekehrt hatte.

Managen des Wachstums ist die große Aufgabe

Die starken Zahlen haben auch eine Kehrseite: Die Anwohner werden mehr belastet. Zwar hat der EuroAirport viele Aktivitäten mit einem Lärmvorsorgeplan angeschoben, um gerade in der Stunde vor Mitternacht Landungen und Starts zu reduzieren, aber durch die in ganz Europa immer häufiger zu beobachtenden Verspätungen brachte das nichts – die Zahl der Flüge erhöhte sich sogar. Die bestehenden Betriebszeiten seien indes fürs Geschäftsmodell von „zentraler Bedeutung“. Nur diese gewährleisteten, dass die stationierten Flugzeuge frühmorgens zu den großen europäischen Business- und Tourismuszentren gelangen und abends wieder zur Basis fliegen können.

Der EuroAirport investierte im vergangenen Jahr rund 30 Millionen Euro in die Renovierung der Vorfeldflächen, die Neugestaltung der Kerosinbetankungsanlage, die Sanierung von Straßen und Parkplätzen sowie ins Passagierterminal. Im laufenden Jahr sind weitere 20 Millionen Euro für eine bessere Infrastruktur eingeplant. In diesem rechnet Suhr nun erstmals auch mit dem Überschreiten der Neun-Millionen-Passagiere-Marke. Bis 2026 soll das Terminal deutlich ausgebaut werden.

Foto: © EAP