„Schweren Herzens“: Traditionsrestaurant Eichhalde schließt STADTGEPLAUDER | 19.04.2018 | Till Neumann

Nach fast 25 Jahren ist Schluss: Das Traditionsrestaurant Eichhalde in Freiburg-Herdern schließt. Inhaberin Karola Isele (52) macht ihre Gaststätte Ende April zu. Eigentlich wollte sie noch zwei Jahre weitermachen, berichtet sie dem chilli. Doch der Abgang ihres Kochs und die erfolglose Suche nach einem Nachfolger geben nun den Ausschlag.  

Fast ein Vierteljahrhundert gibt es das Restaurant „Eichhalde“ schon in Freiburg. Dementsprechend schwer fällt Karola Isele das Aus. „Wir machen leider schweren Herzens zu“, berichtet sie auf der hübschen Terrasse des Lokals. Der Grund: Küchenchef Jakob Rinderle hat seinen Vertrag gekündigt – und Isele keinen Nachfolger gefunden. „Wir haben Probleme, Köche zu finden. Das ist in den vergangenen drei, vier Jahren immer schwieriger geworden“, sagt sie. 

Bis 2015 führte Isele den Betrieb mit ihrem Lebensgefährten. Als er ging, übernahm sie die Spitze alleine – und beförderte Jakob Rinderle vom Sous-Chef zur Nummer Eins in der Küche. Das Vegetarische rückte in den Vordergrund. „Er hat einen tollen Job gemacht“, lobt Isele. Eigentlich habe sie noch zwei Jahre weitermachen wollen. Doch mit der Kündigung des Küchenchefs, hat sie das Ende nun vorgezogen.

Steht vor einem Neuanfang: Karola Isele, Inhaberin der „Eichhalde“

Auch finanziell sei der Betrieb kein Leichtes mehr. „Man muss im Winter reinholen, was man im Sommer an Verlust gemacht hat“, berichtet Isele. Dabei sei ihr Publikum bunt gemischt: von Anfang 20 bis ins hohe Alter. Um einfacher Personal zu finden, habe sie vor einigen Jahren die Öffnungszeiten geändert: Sonntags war geschlossen. Doch leichter wurde es nicht.

Letzter Öffnungstag ist Samstag, 28. April. Eine spezielle Aktion gibt es bis dahin nicht mehr. „Wir haben nur drei Leute in der Küche“, konstatiert Isele. Ein Extra sei da nicht drin. Auch von ihrem Auszubildenden bekommt sie bestätigt, was immer wieder von Gastronomen zu hören ist: Nachwuchs für die Küche zu finden, ist schwierig. Der Azubi berichtet, dass von 25 Lernenden in seiner Klasse nur zwei langfristig Koch werden wollen. Iseles Fazit: „Es ist einfach schwierig geworden, junge Leute zu finden, die mit Leidenschaft dabei bleiben.“ Im Service sei das einfacher.  

Das Aus der Eichhalde ist für Isele auch ein Neuanfang. „Vieles ist im Umbruch“, erzählt sie. Ihre Töchter, die im Restaurant mithalfen, würden neue Wege gehen, genau wie sie selbst: Zwei Optionen habe sie auf dem Tisch, erzählt Isele. Was genau, verrät sie nicht. Nur so viel: Ein Neustart in der Freiburger Gastronomie ist nicht ausgeschlossen.  

Fotos: © Till Neumann