Heimspiel: Das erste sprechende Maskottchen Sport | 15.02.2025 | David Pister

Die Eisvögel des USC Freiburg haben endlich ein Maskottchen – nach 25 Jahren in der Ersten Bundesliga. Dahinter stecken Sponsoren, das Team der Eisvögel und natürlich die Menschen unter dem Federkleid. Um die soll es aber nicht gehen, hier spricht das Maskottchen selbst:
„Mein Name ist Birdie. Ich bin das erste Maskottchen der Eisvögel des USC Freiburg. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der Freiburger Basketballerinnen in der Ersten Bundesliga bin ich letztes Jahr ausgeschlüpft. Ein Vierteljahrhundert ohne Maskottchen ist eine lange Zeit. Aber es hat einfach gedauert, bis eine Nisthöhle gebaut wurde und ich ausgebrütet werden konnte. Ich brauchte auch etwas Hilfe von außen: Die Firma Z24 hat mich dabei unterstützt.
Auch die Fans der Eisvögel haben fleißig geholfen. Sie durften mir einen Namen geben. Bei den Vorschlägen war auch viel Lustiges dabei: Frau Dunkeschön, Basketbella oder Ballerina. Aber zur Birdgang passt Birdie einfach am besten. Apropos Name. Auf Englisch heißt meine Art Kingfisher – wenn es nach mir ginge, sofort umtaufen aufQueenfisher – deshalb habe ich auch eine Krone auf dem Kopf. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Ich vergesse schnell, dass die Türrahmen nicht so hoch sind und – zack! – ist die Krone unten.
Mein Einsatz bei den Spielen geht etwa drei Stunden – das ist ganz schön anstrengend. Da muss ich zwischendurch auch mal eine Pause machen und durchschnaufen. Bei drei Spielen war ich schon dabei. Gegen Saarlouis haben wir dann sogar gewonnen. Natürlich nur durch meine Unterstützung. Bislang bin ich nur bei den Heimspielen. Ich muss mich erst mal im eigenen Nest zurechtfinden, bevor ich flügge werde und zu Auswärtsspielen fliege.
Ich wohne ganz in der Nähe des Uni-Domes an der Dreisam. Vor einem Spiel stopfe ich mir ein paar Forellen in den Schnabel und fliege in die Halle. Mit Stretching und Musik wärme ich mich auf und überlege dann, wie ich die Halle zum Toben bringen kann. Am meisten freue mich auf die vielen jungen Mädchen am Spielfeldrand.
Natürlich kann ich auch selbst Basketball spielen. Meine Position ist im Sturzflug auf den Korb. Auf meinem Rücken prangt die 24: eine kleine Hommage an meinen Geburtshelfer und das Jahr, in dem ich geboren wurde.
Dass ich hier schreibe, ist eine Sensation, denn eigentlich sprechen Maskottchen nicht. Ich übe gerade sogar, auch in der Halle zu zwitschern. Laute und Geräusche sind von Maskottchen auch nicht bekannt. Meine Freunde aus Freiburg können ein Lied davon singen, die sind alle stumm: Da wäre das Füchsle vom SC Freiburg, mit dem ich gemeinsam durch den Schwarzwald streife. Oder Bongo, der Affe der Volleyballer des FT. Ob ich den Wolf des EHC treffen will, weiß ich noch nicht. Vor ihm habe ich ein bisschen Angst. Und auf die Geburt des Spatzen der Handballerinnen der Red Sparrows warte ich noch gespannt.
Eigentlich gibt es bei mir keine Regeln. Ich bin vogelfrei. Gerne lasse ich mich fotografieren und bin für jeden Schabernack bereit. Bei einem Spiel wurde ich aber geschubst und bin umgefallen. Das geht natürlich nicht. Ich kann es auch nicht leiden, wenn mich Fans am Bürzel erwischen wollen.
Für die Zukunft wünsche ich mir viele tolle Basketball-Momente. Ich freue mich auf die Grundschulliga, darauf, dass wir diese Saison gut abschließen und bei der nächsten frisch angreifen. Und auf die Frauen-Basketball-WM 2026 in Berlin. Hoffentlich bin ich überall dabei. Das Maskottchen der Berliner Basketballerinnen ist ein Albatros. Wir Vögel müssen ja zusammenhalten.“