„Können Welle machen“: Skatepark bekommt einzigartigen Pool Szene | 26.10.2018 | Till Neumann

Seit 2015 hat Freiburg einen Skatepark. Jetzt soll die Anlage im Dietenbach in finale Form gebracht werden – mit einem deutschlandweit einzigartigen Pool.

„Wir hatten immer das Gefühl, Bittsteller zu sein für etwas, das die Stadt nicht braucht“, sagt Merlin Brauns. Das ist für den Vereinschef von „Skateboarding Freiburg“ nun Geschichte: Die Fertigstellung des Skateparks ist beschlossen. Im Sommer 2019 soll es so weit sein. „Wir sind happy, das ist fast schon etwas surreal“, sagt der 26-jährige Skater.

Rund 15 Jahre lang hat seine Szene für den Park gekämpft. Erst gründete sich die Initiative „Skatement“. 2015 folgte der erste Etappensieg: Der Skatepark eröffnete beim Dietenbachsee. Baukosten: 175.000 Euro. Doch schon da war klar, dass der erste Bauabschnitt nicht genügt. Zu eng ist es oft auf der beliebten Anlage.

2017 organisierten sich die Skater in einem Verein und rückten enger mit dem Rathaus zusammen. Das Garten- und Tiefbauamt begegne ihnen nun auf Augenhöhe, sagt Brauns. Auf ihre Bitte habe man sogar die einstige Planung komplett neu gemacht – ein außergewöhnlicher Vorgang. „Für die Zusammenarbeit sind wir dankbar“, betont Brauns.

Nun stehen satte 420.000 Euro für die Fertigstellung zur Verfügung. 200.000 vom Gemeinderat, 120.000 Euro vom Garten- und Tiefbauamt, 100.000 von der Eugen-Martin-Stiftung.

Was geplant ist, lässt Skater-Herzen höherschlagen: Von bisher 830 auf 3000 Quadratmeter soll der Park wachsen. „Alles ist aus einem Guss“, sagt Brauns. „Ich freue mich auf die Street-Fläche“, ergänzt der preisgekrönte Freiburger Boarder Chrissy Hellstern. Sie weise viele Hindernisse auf, die er bisher vermisse. Der Park wird zudem eine „Bowl“ bekommen, die Kopie eines legendären Backyard-Pools aus den USA. „Das wird in der Form einmalig in Deutschland“, schwärmt Hellstern.

„Wir können damit im Dreiländereck Welle machen“, vermutet Brauns. Nur Flutlicht und Wasserspender fehlen noch. Die neue Anlage könne auch größere Contests nach Freiburg holen. Mit seinem Verein will er ab Frühjahr kostenlose Workshops anbieten. Regelmäßig sollen dann erfahrene Skater dem Nachwuchs zur Seite stehen.

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