Kolumne Nachgewürzt: Schnelltests beim Discounter Szene | 04.04.2021 | Florian Schroeder

Florian Schroeder

Corona-Schnelltests gibt es jetzt bei Aldi und Lidl! Wenn das so weitergeht, heißt es bald: In jedem siebten Ei ist ein Coronatest dabei! Und zwar noch bevor Jens Spahn sie hat. Vielleicht ist es besser so – denn was Jens Spahn hat, das hat so schnell niemand außer ihm. Vielleicht weiß er aber auch nichts von Schnelltests beim Discounter, weil er noch auf die bei Manufactum wartet. Es gibt sie noch, die guten Dinge, aber halt nicht aus dem Gesundheitsministerium.

Oder liegt es nur daran, dass Spahn sich nicht in die Niederungen der Schnelltestbeschaffung begeben möchte, sondern das lieber den Kommunen überlässt? Sollen die sie doch beim Discounter kaufen. Ist doch schön, wenn der Markt das regelt. Dann muss er es nicht machen. Seiten Ankündigung war, es gäbe ab dem 1. März kostenlose Schnelltests für alle. Jetzt sind sie, na ja, nicht ganz kostenlos, und es gibt auch keine, denn so gut regelt der Markt auch wieder nicht: Die Dinger waren natürlich sofort vergriffen. Hoffentlich gibt es noch Klopapier, das trocknet immerhin die Tränen.

Spahns Verteidigung: Von Einkaufen sei ja nie die Rede gewesen, er habe nur die Kontingente gesichert. Vielleicht eine Strategie für Sie, wenn Ihre Frau Sie das nächste Mal fragt, ob Sie Einkaufen gewesen seien, einfach zu antworten: Nein, aber ich habe uns die Kontingente gesichert.

Vielleicht ist es ja die Strategie der Regierung, nach Schulen und Büros nun auch noch Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken direkt in die Wohnungen zu verlegen, sodass bald jeder eine kleine eigene Stadt zu Hause hat: das kleine Home-Hospital neben der Home-School und dem Home-Office.

Wäre nur schade, wenn die Hospitals dann genauso schlecht funktionieren wie das Schooling, denn Kinder, die nichts gelernt haben, sind kurzfristig weniger gefährlich als Patienten, die sich falsch diagnostizieren und für gesund halten, es aber nicht sind. Oder man unterrichtet die Kinder direkt im Supermarkt, da gäbe es ja auch noch Desinfektionsmittel, Masken und sogar funktionierende Toiletten.

Immerhin begeben sich die Maskenbeschaffer Nikolas Löbel und Erich Nüßlein jetzt in politische Quarantäne, nachdem sie positiv auf Korruption getestet wurden. Beide haben ihre Ämter niedergelegt, also ganz anders als Jens Spahn, der sich zwar auch aus der Politik zurückgezogen hat, aber weiter Gesundheitsminister bleiben möchte.

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