Run auf Käsedöner: „Basak“ wechselt Lieferanten Szene | 18.12.2019 | Till Neumann

Vor einem Jahr stand die deutsche Dönerwelt Kopf: Der wohl erste Käsespieß der Republik war da. Mitten in Freiburg. „Basak“ an der Habsburgerstraße landete damit einen Coup. Die BILD berichtete und viele mehr. Ein Jahr später dreht sich der Spieß noch immer. Aber mit anderen Zutaten und einem verärgerten Zürcher Hersteller.

Basak-Chef: Bilal Aksu

Mr Käsedöner: Basak-Chef Bilal Aksu

Seit Dezember 2018 dreht sich im Dönerladen Basak nicht nur ein Fleischspieß. Direkt daneben wird auch ein Käsespieß knusprig gebraten. Die Meldung machte schnell die Runde. „Das war unglaublich“, erzählt Betreiber Bilal Aksu. „Wir waren überall.“ Das bundesweite Presseecho zeigte Wirkung: Zwei Monate sei im Laden die Hölle los gewesen. Denn plötzlich gab’s hier Deutschlands wohl ersten Käsespieß – geliefert aus der Schweiz.

Der Hype um den „Cheebab“ war groß. Der Aufwand auch, berichtet der 40-Jährige. Einmal pro Woche habe er in die Schweiz fahren müssen, um Spieße zu holen. Das habe nicht nur Zeit gekostet, sondern auch einen dicken Batzen für die Spedition.

Seit September hat er einen neuen Anbieter im Allgäu. Der liefert direkt nach Freiburg. Er hat zudem die Rezeptur verfeinert. Statt Käse pur gibt’s jetzt auch Gewürze: Chili und Oregano. Der Name ist um ein S ergänzt: „Cheesbab“. Dem Zürcher Hersteller schmeckt das nicht. Er berichtet am Telefon von rechtlichen Streitereien. Aksu sagt aber: Die neue Kreation kostet weniger und schmeckt besser.

Der Käsedöner ist offenbar weltweit bekannt: So sei unlängst eine 15-köpfige Reisegruppe aus China seinetwegen gekommen, berichtet Aksus Kollege Sahin Bulut (Foto oben). Genau wie Gäste aus Belgien, dem Saarland oder Dresden. Auch andere Dönerläden haben Interesse: Aksu hatte bereits Interessenten aus Hamburg, Berlin, Frankfurt und Frankreich am Telefon.

Rund 400 Spieße hat er in einem Jahr gebrutzelt. Dazu gibt’s eine selbst kreierte Chili-Cheese-Soße. Der chilli-Tester sagt: schmeckt hervorragend. Und Aksu hat schon eine neue Idee: Er feilt am Gemüsespieß. 

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Fotos: © Till Neumann