Tofu und Techno: Freiburgs erster veganer Laden „Venoi“ steht kurz vor der Eröffnung STADTGEPLAUDER | 17.11.2022 | Ella Ruf

Alles pflanzlich: Im Venoi soll es Lebensmittel geben für eine alternative Ernährung.

Pflanzliche Lebensmittel, Techno-Beats und ein Treffpunkt für junge Menschen. Mit fünf Freund·innen will Gabriel Langholf in Kürze Freiburgs ersten veganen Lebensmittelladen öffnen: „Venoi“ an der Kronenstraße 1. Im Interview mit Ella Ruf erzählt er von Inspiration in Berlin, stemmbaren Preisen und Partys am Wochenende.

Setzt auf Pflanzliches: Gabriel Langholf

chilli: Gabriel, wie kam die Idee zum Start-up auf? 

Langholf: Tariel, ein guter Freund von mir, hat beobachtet, dass es in Freiburg noch zu wenig vegane Einkaufsmöglichkeiten gibt. Da kam ihm die Idee: Ein rein veganer Laden würde es leichter und attraktiver machen, sich vegan zu ernähren.

chilli: Was war der Auslöser, dich vegan zu ernähren?

Langholf: Der Auslöser für mich war die Klimakrise. Durch Fridays for Future bekam ich ein Bewusstsein dafür, welche Auswirkungen unsere Ernährung auf die Umwelt hat. Entweder verändert man die Welt durch eine bewusste Ernährung oder man schadet ihr und sich selbst.

chilli: Supermärkte bieten ein immer breiteres Sortiment an veganen Produkten an. Warum braucht Freiburg einen ausschließlich veganen Laden?

Langholf: Damit eine nachhaltige, gesunde und bewusste Ernährung ganz einfach wird. Bei uns gibt es feine Fleisch- und Käsealternativen, alle Gewürze, Öle und sonstigen Zutaten, die man in einer veganen Küche braucht. Außerdem haben wir eine gemütliche Sitzecke, in der man ein knuspriges Panini mit einem Cappuccino genießen kann. Am Wochenende werden DJs bei uns auflegen: Dann gibt es längere Öffnungszeiten und gekühlte Getränke zu Techno und Beats.

Das Venoi-Team: Lukas Nick (von links), Gabriel Langholf, Laurin Budnik und Jesko Treiber

chilli: Vegane Lebensmittel sind oft teuer. In Freiburg leben viele Studenten mit wenig Einkommen. Ist es realistisch, dass mit einem Einkauf bei euch der gesamte Bedarf an Lebensmitteln gedeckt wird?

Langholf: Ja, wir haben absichtlich darauf geachtet, dass wir in allen Warengruppen günstige Produkte im Sortiment haben. Beispielsweise haben wir eine Hafermilch für 1,50 Euro, Schokoladen-Tafeln für 2,30 Euro und Bier für 1 Euro.

chilli: In einem Werbevideo sagt ihr, ihr wollt Klischees über vegane Ernährung entkräften. Welche sind das?

Langholf: Veganismus wird oft mit Bio-Läden und so weiter in Verbindung gebracht. Wir sind das genaue Gegenteil. Wir möchten einen Treffpunkt für junge Menschen schaffen und ein Sortiment anbieten, dass sich an Schüler·innen, Auszubildende und Student·innen richtet.

Der Standort: Noch vor Weihnachten soll es hier an der Kronenstraße losgehen.

chilli: Auf vegane Ernährung umzusteigen kann einschüchternd sein. Viele Nährstoffe müssen substituiert werden. Wie helft ihr, vegane Ernährung in den Alltag zu integrieren?

Langholf: Wir haben ein sorgfältig zusammengestelltes Sortiment, in dem man alles bekommt, was man als Veganer·in für eine ausgewogene Ernährung braucht. Außerdem können wir alle wichtigen Fragen bezüglich der Zubereitung der Produkte oder zu den Nährstoffen beantworten.

Fotos: © Ella Ruf, pixabay, Venoi

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