Alter Wein in neuen Schläuchen – 3 Fragen an Alixe Winter Wirtschaft | 29.11.2023 | Lars Bargmann

Alixe Winte Immer für eine innovative Idee gut: Alixe Winter mit dem Bag in the Box.

bib: Frau Winter, Sie bieten als Alternative zur Weinflasche nun auch eine glaslose Bag-in-Box an. Warum?

Winter: Die drei Liter fassende Bag-in-Box ist die deutlich ökologischere und klimafreundlichere Einwegverpackung, ist leicht zu transportieren, platzsparend, hält sich durch die Kartonage gut gekühlt und ist geöffnet mindestens sechs Wochen haltbar. Das eröffnet völlig neue Konsummöglichkeiten, sei es auf Partys, beim Picknick, Wandern oder beim Chillen zu Hause. Für mich ist die Bag-in-Box die zeitgemäß leichteste Art, Wein zu genießen und gleichzeitig etwas Sinnvolles für die Umwelt zu tun.

bib: Wie viel CO2 lässt sich damit einsparen?

Winter: Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass ein 3-Liter-Weinschlauch etwa 80 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als die gleiche Menge in der Flasche. Es wird deutlich weniger Energie für die Produktion der Verpackung gebraucht, und sowohl Weinschlauch, der Bag als auch die Kartonage können getrennt entsorgt und effizienter recycelt werden. Zudem transportiere ich bei einer Palette Bag-in-Box 80 Prozent mehr Wein mit einem Drittel weniger Gewicht.

bib: Fürchten Sie nicht, dass dieser Stilbruch in der traditionsgeschwängerten Weinwirtschaft ein Rohrkrepierer wird?

Winter: Nein, ganz und gar nicht. Lange bevor es Weinflaschen gab, wurde Wein bereits in Schläuche,  damals Tierhäute, gefüllt. Vielmehr steht und fällt der Erfolg der Bag-in-Box meiner Überzeugung nach damit, dass die Verbraucher die vielen Vorteile erkennen und zum anderen, dass ordentliche Weinqualitäten drin sind. Wer schon einmal bei unseren französischen Nachbarn ins Weinregal geschaut hat, weiß, dass die Bag-in-Box dort schon seit vielen Jahren in erstaunlicher Vielfalt einen festen Platz im Sortiment gefunden hat. Und das im traditionellsten Weinbauland der Welt.

Foto: © Alte Wache