Höhere Abgaben, steigende Preise Das bringt 2025 an Mehrbelastung für die Bürger Wirtschaft | 21.03.2025 | Werner Krieger

Das Jahr 2025 bringt zahlreiche Änderungen, die Steuerzahler und den Mittelstand erheblich belasten werden. Steigende Sozialabgaben, höhere Energiepreise und zusätzliche Kosten für Wohnen und Mobilität treffen Verbraucher direkt. Ein Überblick:
Steigende Sozialabgaben: Laut einer Studie des IGES-Instituts werden die Sozialabgaben bis 2029 auf 46 Prozent des Bruttogehalts steigen. Schon heute zählt Deutschland international zu den Ländern mit den höchsten Steuerbelastungen und Sozialabgaben. Allein bei den Rentenbeiträgen müssen gesetzlich Versicherte bis 2029 mit einem Beitragssatz von 20 Prozent rechnen. Ein Problem sind dabei auch das aus der Rentenkasse abgezweigte Geld für die Finanzierung versicherungsfremder Leistungen. Der Steuerexperte Otto Teufel hatte dies einst für 2021 nachgerechnet und kam auf einen abgezweigten Betrag von 38,6 Milliarden Euro. Ohne diese Umverteilung wäre die Rente um 13,6 Prozent höher.
Höhere Gesundheitskosten: Fast alle gesetzlichen Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge erhöht – von durchschnittlich 1,58 Prozent auf 2,91 Prozent. Privatversicherte müssen 2025 mit einer Beitragserhöhung von 18 Prozent rechnen. Auch die Pflegeversicherung steigt von 3,4 auf 3,6 Prozent – für Rentner eine zusätzliche finanzielle Belastung, da diese den Pflegebeitrag nicht mit ihrem Arbeitgeber teilen. Laut Experten werden sich die Kosten im Gesundheitswesen in den kommenden Jahren weiter erhöhen, da eine alternde Gesellschaft und steigende medizinische Ausgaben die Systeme zunehmend belasten.
CO2-Steuer treibt Preise in die Höhe: Die CO2-Steuer steigt 2025 von 45 auf 55 Euro pro Tonne. Dies wirkt sich auf Benzin- und Heizkosten aus, ab 2027 auch auf Gebäude. Laut ADAC steigt der Preis für Benzin und Diesel 2025 um rund drei Cent pro Liter. Ab 2027 bestimmt der Markt den Preis – Schätzungen gehen dann von bis zu 38 Cent Mehrkosten pro Liter aus. Heizöl verteuert sich 2025 um 15,8 Cent pro Liter, Gas um 1,16 Cent pro kWh. Ein typischer Haushalt zahlt dann jährlich rund 263 Euro mehr für Gas und 349 Euro mehr für Heizöl. Ab 2027 bildet sich dann der CO2-Preis am freien Handelsmarkt. Experten rechnen mit wesentlich höheren Abgaben von bis zu 300 Euro pro Tonne.
Steuererleichterungen als Tropfen auf den heißen Stein? Die geplanten Entlastungen durch höhere Freibeträge und Kindergeldanhebungen um fünf Euro reichen schon im Jahr 2025 nicht aus, um die steigenden Kosten zu kompensieren. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kommt zu dem Ergebnis: „Die Steuerzahler bezahlen für die Nachlässigkeit der Ampel.“ Besonders betroffen sind mittlere Einkommen, die weder von großzügigen Sozialleistungen noch von erheblichen Steuervergünstigungen profitieren und zunehmend unter den steigenden Lebenshaltungskosten durch die Inflation leiden.
Weitere Kostensteigerungen: Durch neue Berechnungen der Grundsteuer über den Grundsteuerwert, die Steuermesszahl und den Hebesatz erhöht sich bundesweit tendenziell die Grundsteuer vor allem für Besitzer älterer Häuser. Die Stromumlage steigt auf 3,15 Cent pro kWh. Eine Familie mit 3000 kWh Jahresverbrauch zahlt rund 40 Euro mehr. Bei der KFZ-Versicherung führt die Einstufung vieler Fahrzeuge in höhere Typklassen zu Prämienerhöhungen um bis zu 20 Prozent. Die Gasnetzgebühren erhöhen sich um bis zu 56 Prozent, bei einem Einfamilienhaus verursacht das zusätzliche Kosten von etwa 445 Euro. Viele Kommunen erhöhen zudem Gebühren für Trink- und Abwasser,Personalausweise und öffentliche Dienstleistungen. Höhere Portokosten, kürzere TÜV-Intervalle und die Einbaupflicht digitaler Stromzähler könnten für weitere Mehrkosten sorgen.
Fazit: Ohne Wirtschaftswachstum werden die Belastungen von Jahr zu Jahr weiter steigen. Die toxische Kombination aus niedrigen Wachstumsraten und hoher Verschuldung droht Wohlstand zu vernichten, die gesellschaftliche Unzufriedenheit zu verstärken und vor allem die Inflation anzukurbeln. Die neue Bundesregierung steht vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu finden, um den finanziellen Druck auf Bürger und Unternehmen zu mindern und vor allem das Wirtschaftswachstum zu steigern. Andernfalls könnte die wirtschaftliche Lage für viele Menschen zunehmend prekär werden.