CD-Rezi: „Alles war schön und nichts tat weh“ von Casper 4Musik | 23.03.2022 | Pascal Lienhard

CD-Cover: Alles war schön und nichts tat weh

Mehr Kontrast geht kaum: Hörte der Vorgänger auf den Namen „Lang lebe der Tod“, verkündet Casper heute: „Alles war schön und nichts tat weh“. Fast ein Etikettenschwindel: Zwar kommt die Platte weniger sperrig als ihr Vorgänger daher, doch sind es keinesfalls nur schöne Momente, die der Deutsch-Amerikaner beackert.

Der opulente Titeltrack zeigt, wohin die Reise geht. Zwar gibt der Rapper den dunklen Aspekten des Lebens immer noch viel Raum. Wie im gelungenen „TNT“, auf dem der 39-Jährige mit Tua über mentale Gesundheit rappt. Im düsteren „Das bisschen Regen (Die Vergessenen Pt 4)“ entwirft er eine beängstigende Zukunft im Zeichen der Klimakrise. Auf der anderen Seite steht etwa der Ohrwurm „Lass’ es Rosen für mich regnen“, in er sich mit Provinz und Lena ordentlich abfeiert.

Ebenfalls mit ins Boot gesellen sich Rapperin Haiyti, Kraftklub-Frontmann Kummer und Arnim Teutoburg-Weiß von den Beatsteaks – eine bunte Mischung. Musikalisch macht Casper ohnehin sein eigenes Ding zwischen Pop, Rap, Indie und Post-Rock. Auch wenn nicht alle neuen Nummern begeistern und er wohl keine Welle der Euphorie wie 2011 mit „XOXO“ mehr lostreten wird – Casper bleibt eine Ausnahmeerscheinung der deutschen Musikszene.

CD-Cover: Alles war schön und nichts tat wehCasper
Alles war schön und nichts tat weh
Rap/Indie
4 von 5 chilli-Schoten