Neue Architekten am Augustinermuseum Kunst & Kultur | 14.04.2022 | Lars Bargmann

Dachstuhl im Kirchenschiff Zankapfel Augustinermuseum: Auch im Gebälk des Dachstuhls im Kirchenschiff saß der Porenschwamm. Das Dach ist mittlerweile gedämmt, die Luft entfeuchtet, die befallenen Holzteile mussten ausgetauscht werden.

Das Freiburger Architekturbüro von Petra Habammer und Ulrich Leiber hat einen Vertrag mit dem Freiburger Rathaus über die Arbeiten am dritten Bauabschnitt des Augustinermuseums geschlossen. Entsprechende Informationen des Freiburger Stadtmagazins chilli bestätigte heute Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach.

Ende Juli hatte das Rathaus in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem renommierten Architekten Christoph Mäckler das Ende der Zusammenarbeit bekanntgegeben. Auf dürren 18 Zeilen hieß es, dass die „langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit“ nach 20 Jahren beendet worden ist. „In bestem Einvernehmen.“ Die unterschiedlichen Auffassungen über „baukonstruktive, bauphysikalische und bauablauftechnische Fragestellungen“ im Zusammenhang mit einem denkmalgeschützten Gebäude hätten zu dem Ergebnis geführt, dass sich Mäckler Architekten aus dem Projekt fortan zurückziehe.

Das Rathaus dankte dem Architekten für dessen „besonderes Engagement und die herausragende Architektur“, die das Haus zu einem weit über die Grenzen Freiburgs hinaus beachtenswerten Museum gemacht und zu dessen internationalem Erfolg beigetragen habe.

Nachfragen dazu blockte die Bürgermeisterriege mit dem Verweis auf ein vereinbartes Stillschweigen ab. Immerhin hatte Baubürgermeister Martin Haag seinerzeit auf chilli-Nachfrage noch erklärt, dass die wirtschaftlichen Folgen dem Gemeinderat zu gegebener Zeit dargestellt werden. So musste etwa der noch unter Mäcklers Regie aufgetretene Schimmelpilz mit einem Millionenaufwand entfernt werden.

„Wir haben uns in allen Punkten geeinigt, es ist alles geklärt“, sagt von Kirchbach. Konkreter werden wollte er nicht. Es gebe aber kein juristisches Nachspiel. Er und Oberbürgermeister Martin Horn hätten verhandelt und auch den Gemeinderat – nicht öffentlich – eingebunden.

Habammer und Leiber, die die Ausschreibung für den Mäckler-Job gewonnen haben, würden Ende August, Anfang September nun einen neuen Zeit- und Kostenplan erstellen. Handwerker, die schon seit Jahren bei der fast 100 Millionen Euro teuren Sanierung dabei sind, berichten dem chilli, dass die Arbeiten unter der neuen Leitung „konstruktiver, organisierter und denkmalfachlich qualifizierter“ abliefen.

Fotos: © Städtische Museen Freiburg