Käse trifft Brot: Hofgut Sternen in Breitnau Schlemmen & Sürpfeln | 19.12.2023 | Jennifer Patrias

Fondue Stube des Hofguts Sternen

Wenige Autominuten südöstlich von Freiburg, mitten im Höllental, liegt das Hofgut Sternen. Einst eine alte Bauernschänke, hat sich das Areal über die Jahre stetig vergrößert. Heute gibt es dort nicht nur einen fantastischen Blick auf die Ravennaschlucht zu erhaschen, sondern auch das erste Fondue-­Restaurant des Schwarzwalds.

Schlendert man über das weitläufige Areal des Hofgut Sternen, ist die Schwarzwälder Fondue-Stube erst auf den zweiten Blick zu entdecken. Stattdessen stehen zuerst einmal die Glasbläserei, die lebensgroße Kuckucksuhr mit Musikwerk, das Hotel und die Aussicht auf das Viadukt der Höllentalbahn über die Ravennaschlucht im Vordergrund. Doch ein zweiter Blick lohnt sich, denn die Fondue-Stube, die im Erdgeschoss der lebensgroßen Kuckucksuhr untergebracht ist, hat einiges zu bieten.

„Wir wollten etwas Besonderes zur Weihnachtszeit anbieten“, erzählt Inhaber Thomas Drubba und gibt Einblicke in die Anfangszeit der Stube. Vor der Öffnung der Stube verköstigte das Hofgut seine Gäste ausschließlich in der „Schwarzwaldstube“ im gegenüberliegenden Hotel. Täglich geöffnet, bietet sie auch heute badische Spezialitäten mit regionalen Zutaten – am liebsten direkt aus der Nachbarschaft. „Das ist auch das, was uns ausmacht, aber wir wollten uns einfach weiterentwickeln und etwas ganz Neues anbieten“, erklärt Eventmanager Tim Andres. „Und was eignet sich im Winter besser, als eine romantische Zugfahrt durchs Höllental und eine verschneite Wanderung zu uns nach unten“, ergänzt Drubba und lacht.

Tim Andres und Thomas Drubba in der Fondue-Stube

Eventmanager Tim Andres (l.) und Inhaber Thomas Drubba (r.) bewirten ihre Gäste am liebsten mit rustikalen Fondues aus regionalen Zutaten.

Das Konzept scheint aufzugehen, denn dort, wo einst die Stallungen untergebracht waren, befindet sich seit knapp zehn Jahren die urige Fondue-Stube, die mit Sprossenfenstern, Schwedenofen und Kerzenschein im Chalet-Stil gehalten ist. „Die Küche war früher der Schweinestall, im vorderen Teil ist der Rest der Tiere untergekommen“, sagt Drubba und verweist damit auf die reiche Geschichte, die das Hofgut vorzuweisen hat.

Gemütlich & geschichtsträchtig

Im 12. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt, stand mit dem „Wirtshaus unter der Steig“ schon in frühen Zeiten das erste Restaurant auf dem Areal – allerdings ohne direkten Zugang. Erst 1753 gab es den ersten Güter- und Postweg, der das Höllental mit dem Schwarzwald verband. „Das Hofgut ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort“, sagt Drubba und zeigt auf das große Gemälde von Marie Antoinette an der Außenfassade des Hotels. 1770 besuchte die zukünftige französische Königin auf dem Weg nach Paris das Hofgut mit 21 Karossen, 1779 übernachtete ­Johann Wolfgang von Goethe in dem heute nach ihm benannten Haus. „Wir haben auch die älteste Pfarrkirche des Schwarzwalds auf dem Areal“, sagt Drubba. 1148 erbaut, ist sie sogar 732 Jahre älter als der Kölner Dom und wird für Hochzeiten und zu besonderen Anlässen an Weihnachten genutzt.

Der Schwedenofen in der Fondue-Stube des Hofguts Sternen

Während der kalten Wintertage sorgt ein Schwedenofen in der Fondue-Stube für angenehme Wärme.

Serviert wird in der Fondue-Stube Käsefondue, das mit ­regionalem Ganterbier verfeinert wird, sowie Fondue Chinoise. ­„Salat und Suppe können sich die Gäste am Buffet im hinteren Teil des Restaurants selbst holen, das Fondue gibt es dann anschließend am Tisch“, sagt Andres. Während sich Käseliebhaber auf Beilagen wie Brotwürfel und Preiselbeeren freuen können, gibt es für Fleisch­liebhaber eine große Auswahl an verschiedenen Fleisch­sorten: Schweinefleisch, Puten­brust und Rindfleisch stehen in verschiedenen Schalen auf dem Tisch bereit und werden in Rindfleischfond gegart. Dazu gibt es Kartoffeln, verschiedene Dips und eine feine Auswahl an Gemüse. Das Tages­dessert sorgt anschließend für einen süßen Abschluss.

„Gerade im Januar und Februar ist die Fondue-Stube ein Erlebnis wert“, sagt Andres. Denn da liegt auf dem Areal, das mit seinen 700 Metern genauso hoch liegt wie St. Peter, meistens nicht nur eine ­pudrige Schneedecke, es wird an Freitagen und Samstagen auch ein Lagerfeuer mit einem Tässchen Glühwein vor dem Eingang geboten.

Und für den Rückweg hat sich das Hofgut etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Auf Wunsch können Fackeln für die Wanderung nach Hinterzarten erworben werden, die das Höllental am Abend in ein ganz besonders Licht tauchen.

Rezept des Monats

vom Hofgut Sternen

Angerichtetes Käse-Fondue mit Brot und Trauben

Käsefondue

Für ca. 6 Personen

1,5 kg Käsemischung (nach Belieben)
1 l Weißwein
20 g Knoblauchpaste
Muskat (30-mal über die Reibe gehen)
2 g gemahlener Pfeffer
50 ml Schwarzwälder Kirschwasser
50 ml Mondamin (angerührt)

Die Käsemischung in grobe Würfel schneiden.

Wein in den Fonduetopf gießen und bei kleiner Hitze langsam erwärmen. Anschließend die restlichen Zutaten sowie den Käse ­portionsweise hinzugeben.

Unter ständigem Rühren unter Aufsicht schmelzen und auf­kochen lassen.

Mit Weißbrot und nach Belieben mit Preiselbeeren servieren.

Info

Hofgut Sternen
Höllsteig 76
79874 Breitnau
Tel.: 076 52 / 9010
www.hofgut-sternen.de

Öffnungszeiten:
Do. 12–22 Uhr
Fr. & Sa. 14 –23 Uhr

Um Reservierung wird gebeten!

Fotos: © Hofgut Sternen, jp, freepik