Horche Se Mol!: „Begegnungsorte schaffen“ Horche se mol | 26.03.2023 | Erika Weisser
Die Kunsthistorikerin Jutta Götzmann wird ab März Leitende Direktorin der Städtischen Museen Freiburg. Sie übernimmt neben der Leitung des Augustinermuseums auch die Koordination der inhaltlichen Ausrichtung aller Museen Freiburgs.
Lust auf REGIO: „Kunst und Kultur ist Ihre Leidenschaft“ hieß es in der Stellenausschreibung. Trifft das auf Sie zu, und brennen Sie für Ihre Themen?
Jutta Götzmann: Das kann ich eindeutig mit Ja beantworten. Auch wenn ich es nicht in der Stellenausschreibung gelesen hätte. Ich bin seit 1993 im Museumswesen tätig, habe während des Studiums in der Dokumentation des Landesmuseums in Münster begonnen und mir so mein Studium mitfinanziert. Auch nach 14 Jahren in leitender Funktion ist bei mir noch immer eine große Begeisterung für den Beruf vorhanden. Ich brenne für die Kunst und Kultur, aber auch für das Museum als wichtigen und zentralen Arbeitsort für künstlerische und gesellschaftliche Debatten.
Lust auf REGIO: Wie soll dieser Ort aussehen?
Jutta Götzmann: Es sollte ein Ort sein, der nahe am Puls der Zeit ist. Ich bin an einer Vielstimmigkeit interessiert, sowohl im kulturellen Angebot als auch in den Zielgruppen. Museen sollten, und das können sie besonders in einem Verbund wie in Freiburg, ein möglichst breites Spektrum abdecken und viele Menschen erreichen. Ich habe den gesellschaftlichen Auftrag mal als Formel so definiert: Ein Museum sollte ein niedrigschwelliges, weltoffenes Haus für die diverse Gesellschaft sein. Das ist für mich zentral bei der Überlegung, wie wir Begegnungsorte schaffen, an denen passive Besucher zu aktiven Nutzern werden können, die sich und ihre Interessen in das Programm einbringen.
Lust auf REGIO: Was erwarten Sie von Ihren künftigen Kollegen und Kolleginnen – und was können diese von Ihnen erwarten?
Jutta Götzmann: Ich arbeite sehr gerne als Netzwerkerin, sowohl außer- als auch innerhalb der Museumslandschaft und setze auf persönlichen Kontakt und Kommunikation. Zuverlässigkeit und Loyalität sind für mich wichtige Eigenschaften, zumal ich fest davon überzeugt bin, dass ein Museum nur im Team gut aufgestellt ist. Ich glaube an die Systemrelevanz der Kultur und setze mich engagiert für die Häuser in meiner Verantwortung ein. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Und natürlich auch auf die reizvolle Stadt und ihre Umgebung.
Foto: © Annette Koroll