Im Osten was Neues: Für rund 20 Millionen Euro: FT 1844 baut Sportanlage aus Stadtentwicklung | 20.05.2024 | Philip Thomas

Ein Foto mit 6 Menschen die vor einer Baustelle stehen. Neues Dach, alter Blick: Die charakteristische Fensterfront der Burda-Halle bleibt erhalten.

Freiburgs größter Breitensportverein bekommt ein neues Gesicht: An der Schwarzwaldstraße entsteht derzeit ein Sportpark für die Freiburger Turnerschaft von 1844 (FT). Ende des Jahres soll der rund 20 Millionen Euro teure Ausbau abgeschlossen sein. Das chilli-­Magazin hat sich einen Helm aufgesetzt und sich auf der Baustelle umgesehen.

„Der Sport war hier nicht sichtbar“, ruft Peter Gerspach über lautes Gehämmer und Bohrmaschinen hinweg. Über dem Geschäftsführer der FT schwenkt ein Baukran ein helles Spannbetonfertigteil auf seine Position. „Der neue Sportpark ist ein wesentlicher Baustein des Sportentwicklungsplans“, sagt Freiburgs Sportbürgermeister Stefan Breiter auf der Baustelle. Die rund 20 Millionen Euro teure Anlage werde die Lage an der Sportachse West (wir berichteten) entzerren und auch Nicht-FT-Mitgliedern offenstehen. „Die Sportanlage wird ein Quartierstreff“, so Gerspach. Ende des Jahres soll sie in Betrieb genommen werden, Anfang 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Konkret entsteht zwischen Parkplatz und Outdoor-Sportplätzen ein zweigeschossiger Riegel. „Die FT wird mit der neuen Achse sortiert“, erklärt der zuständige Architekt Peter Dörr vom gleichnamigen Büro aus Freiburg. Gleichzeitig werden Bestandsgebäude saniert, der bauliche Eingriff sei möglichst minimal. Kein einfaches Unterfangen: Laut Dörr war die vorhandene Bausubstanz stellenweise in schlechtem Zustand.

Substanz in schlechtem Zustand

Insgesamt 500 Quadratmeter Indoor-Sportfläche gewinnt der Verein mit knapp 7400 Mitgliedern und 18 Wettkampfabteilungen.  Neben dem Neubau samt Foyer, der auch ein Fitnessstudio sowie Platz für die Verwaltung beherbergen soll, wird auch die Burda-Halle saniert. Auf die alten Träger wurde ein neues Dach aufgesetzt, auch der Boden ist bereits ausgetauscht. Die Tribüne reicht nun nicht mehr bis zum Boden, bietet dafür auch Platz für Geräte. Geblieben ist derweil die charakteristische Fensterfront mit Blick auf die Dreisam.

Auch im neuen Judo-Dojo gibt es bauliche Änderungen: eine rund zehn Meter hohe Kletterwand. „Der Wunsch wurde immer wieder an uns herangetragen, weil unsere Judoka so ihre Griffstärke trainieren können“, erklärt Gerspach. Unter freiem Himmel entsteht derweil eine Tribüne hinter einer Terrasse mit Blick auf die Dreisam. Auch sie soll sportlich genutzt werden, etwa von Footballspielern. Darunter werden gerade Umkleidekabinen fertiggestellt, die gleichzeitig als neue Abtrennung zwischen Innen- und Außenbereich dienen und verhindern sollen, dass zu viel Gras und Erde ins Gebäude eingeschleppt wird.

Der städtische Zuschuss für die Modernisierung beträgt neun Millionen Euro, verteilt über zehn Jahre. Das entspricht der Hälfte der im Jahr 2021 veranschlagten Kosten von 18,2 Millionen Euro. Weil der Verein aber mittlerweile mit einer Wärmepumpe statt eines Blockheizkraftwerks plant und Sanierungsarbeiten umfangreicher waren als veranschlagt, rechnet die FT aktuell mit Kosten von rund 20 Millionen Euro.

Menschen stehen in einer Halle.

Fotos: © pt