Q1 hat jetzt ein Gesicht – Freiburger Büros überzeugen beim Wettbewerb um Quartiershaus Dietenbach Stadtentwicklung | 27.11.2024 | Lars Bargmann

Visualisierung

Das Freiburger Architekturbüro Spiecker Sautter Lauer hat zusammen mit Krause Landschaftsarchitekten und noi architektur hörmann weinfurtner (alle aus Freiburg) den Realisierungswettbewerb für das Quartiershaus Q1 im geplanten Stadtteil Dietenbach gewonnen. „Das wird das Gesicht von Dietenbach, ein tolles, identifikationsstiftendes Gebäude“, sagte Baubürgermeister Martin Haag bei der Vorstellung der Entwürfe.

Zwölf Büros aus dem ganzen Bundesgebiet hatten ihre Hüte in den Ring geworfen, kurioserweise kommt am Ende nicht nur der Sieger, sondern auch der Silbermedaillengewinner (Sacker) und Bronzepreisträger (K9 Architekten) aus Freiburg. Das, so der Jury-Vorsitzende Tobias Wulf, sei ein „Zeichen für die Freiburger Planungskultur“.

Rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche bietet der Entwurf, eine sechsgruppige Kita ist drin, ein Bürgersaal, eine attraktive Dachterrasse, Räume für Büros, den Quartierstreff. Zum Gebäude zählt auch der Quartiersplatz, für den die Planer nicht weniger Kreativität aufbringen mussten. Und auf dem auch der erste Wochenmarkt im Stadtteil die ersten Bewohner versorgen soll.

Auf 15,5 Millionen Euro taxiert das Rathaus die Kosten – Stand heute. Anfang 2028, so Ulrich Becht, Vize-Amtsleiter des städtischen Gebäudemanagements, soll es losgehen, im Herbst 2029 das erste heitere Kindergeschrei zu hören sein.

Passivhausstandard angestrebt

„Der Baukörper ist kompakt und weist ein günstiges Oberflächen-Volumen-Verhältnis auf. Durch die Holztafelbauweise, verbunden mit Brett­sperrholzdecken und einer vorgehängten Fassadenbegrünung, ist eine ressourcenschonende Erstellung des Gebäudes zu erwarten“, heißt es in der Begründung der Jury. Der angestrebte Passiv­hausstandard, verbunden mit einer Solaranlage auf den Flach­dächern, lasse insgesamt einen „klimaneutralen Betrieb“ erwarten.

Die Stadt hatte den Auslobungstext fürs erste Quartiershaus, dem weitere in weiteren Bauabschnitten folgen sollen, durchaus eng gefasst: So sind die Entwürfe auf den ersten Blick relativ ähnlich, auf den zweiten aber doch sehr individuell. Die Jury hatte kein leichtes Spiel, die Podestplätze zu vergeben.

Modell

Zum Quartiersplatz hin recken sich fünf Geschosse in die Höhe, auf der anderen Seite sind es nur zwei, die mit einem gelochten Flachdach geschlossen sind. Das Loch im Dach soll Licht in den Innenhof bringen, im Modell wächst auch gleich mal ein Baum aus dem Baukörper.

„Gebäude und Platzgestaltung harmonieren miteinander, die Architektur greift die Anforderungen an die Kita-Gestaltung und einen städtischen Begegnungsraum auf, und es entsteht ein Ensemble, das eine schöne neue Mitte für den neuen Stadtteil schafft“, lobte Rüdiger Engel, Leiter der Projektgruppe Dietenbach. Dennoch muss das Gewinnerteam seinen Entwurf weiter optimieren, etwa das Fontänenfeld näher ans Café und die Behinderten-Stellplätze näher an den Eingang rücken. Die Goldmedaille muss verteidigt werden.

Visualisierung: © Architekturbüro Spiecker Sautter Lauer / noi architektur, Foto: © bar