Zähflüssiges vom Brauerei-Gelände – Kaum Bewegung beim Ganter-Areal Stadtentwicklung | 10.10.2024 | Lars Bargmann

Mit viel Tempo, so hieß es vor einem Jahr, will die neue Eigentümerin der Wohnbauflächen auf dem Areal der Ganter-Brauerei die Entwicklung vorantreiben. Es geht allerdings nur mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit in Spielstraßen voran.
„Wir befinden uns weiterhin in der Phase der Beauftragung und Erarbeitung der erforderlichen Gutachten, die für das weitere Verfahren notwendig sind“, sagt Patrick Hacker, der Pressesprecher der Artemis Immobilien GmbH & Co. KG (AIG).
Es geht um 8000 Quadratmeter gewerbliche Flächen und 350 Wohnungen auf dem rund 20.000 Quadratmeter großen Filetgrundstück. Darunter sind auch 60 öffentlich geförderte, die die Freiburger Stadtbau bauen soll. Eigentlich hätte die AIG, die die Fläche vor drei Jahren von der Ganter Grundstücksgesellschaft (GGG) gekauft hatte, 50 Prozent Sozialwohnungen bauen müssen, kaufte sich aber durch eine Grundstücksabtretung an die Stadt Freiburg von der Verpflichtung frei. „Unser Interesse war, möglichst schnell loszulegen, und bei der 50-Prozent-Quote wären noch viele Rechtsfragen zu klären gewesen“, formulierte seinerzeit Markus Lißke von der Agentur komm.passion GmbH, die für die Artemis die Kommunikation macht.
In einem zweistufigen Realisierungs-Wettbewerb soll zuerst das gesamte Areal mit den angrenzenden Flächen (Ganter-Biergarten, Tankstelle, Ballhaus) städtebaulich geordnet und danach der Hochbau gekürt werden. Die Ergebnisse münden in einen neuen B-Plan und dann im Bauantrag fürs „3sam-Quartier“, so die Projektbezeichnung der Investoren. An der Mitwirkung der Stadt liege es nicht, dass der Prozess so zähflüssig läuft, sagt Baubürgermeister Martin Haag. Laut Hacker soll die „Erarbeitung der Wettbewerbsauslobung noch im Laufe des Jahres 2024 beginnen“. Nach viel Tempo klingt das nicht.
Foto: © artemis; Luftbild: © Stadt Freiburg; Grafik: © Julia Neininger