Unmüßig kauft Hochhaus: 22,5 Millionen für altes Commerzbank-Gebäude business im Breisgau | 23.11.2020 | Lars Bargmann

Green City Tower So sah die Fassade ursprünglich aus (li.), dann so (re.) und Ende November wird die neue präsentiert.

Der Freiburger Projektentwickler Peter Unmüßig hat das Bürohochhaus an der Bismarckallee 18–20 für 22,5 Millionen Euro von der in London ansässigen CLS Holdings gekauft. Die Immobilien Zeitung hatte als erste darüber berichtet.Damit liegt nun ein städtebaulich markanter Hochpunkt wieder in Freiburger Händen. Am Nordende der Bahnhofsmeile gehört Unmüßig auch der benachbarte Turm, in dem die Uniklinik eingemietet ist. Zunächst sollen beide Gebäude im Bestand bleiben.

Derzeit belegt die Freiburger Volksbank rund 6000 der insgesamt 7300 Quadratmeter, die der Neungeschosser fasst. Die CLS Holdings, die das Gebäude 2013 gekauft hatte, wollte ursprünglich selber entwickeln, hat aber offenbar nach jahrelangem Hickhack um eine Neukonzeption des sogenannten Europaviertels auch die Lust verloren.

Am 30. Juni zieht die Volksbank in ihren Neubau an der Ecke zur Eisenbahnstraße, danach wollen Peter und Maximilian Unmüßig die Flächen für mindestens fünf Jahre vermieten. „Das ist ein ideales Ausweichquartier für viele Behörden und Institutionen, die ihre Stammsitze revitalisieren“, sagt der Senior im Gespräch mit der Redaktion.

Städtebauliche Tristesse

Städtebauliche Tristesse: An der Ecke Bismarckallee und Friedrichring scheitern seit Jahren alle Versuche, eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen. Auch in den nächsten Jahren wird sich nichts verändern.

Unmüßig kann die Flächen ohne die sonst übliche Mehrwertsteuer vermieten – sozusagen brutto für netto –, weil steuerlich gesehen der Berichtigungszeitraum abgelaufen ist – mithin in den vergangenen zehn Jahren nicht nennenswert investiert wurde. Das macht die Flächen für Nutzer interessant, die nicht mehrwertsteuerpflichtig sind (etwa Kommunen, Anstalten öffentlichen Rechts, -Krankenkassen). Die Corona-Pandemie habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt, so Peter Unmüßig: „Nur wenn wir es schnell entwickeln wollten, dann wäre das ein Thema gewesen.“ Dass sie aber die Ecke Bismarckallee und Friedrichstraße entwickeln wollen, gehört zur DNA der Gruppe.

Aus Smart Green Tower wird Green City Tower

Ein aktuelles Thema ist das neue Branding des Smart Green Towers auf dem Güterbahnhof. Dem Vernehmen nach wird es Ende November vor Ort einen Pressetermin mit Oberbürgermeister Martin Horn und Baubürgermeister Martin Haag geben. Die Unmüßigs wollen sich vorher nicht in die Karten schauen lassen, dementieren aber die chilli-Informationen auch nicht, wonach der Turm eine über 15 Geschosse reichende intensiv begrünte Fassade bekommen soll. Womöglich eine der größten in Deutschland.

Das wäre ein Paradigmenwechsel von einem eher technisch innovativen Gebäude, wie es ursprünglich der Architekt Wolfgang Frey geplant hatte (wir berichteten), hin zu einem biologisch innovativen. Begrünte Fassaden schaffen vor allem im urbanen Raum kühlere Klimainseln, verringern den Energiebedarf von Klimaanlagen und können damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Foto: © bar
Visualisierungen: © Frey Architekten, Unmüssig