Lesetipp: „Das hatte ich mir grüner vorgestellt“ von Sebastian Lehmann Haus & Garten | 19.05.2021 | Reinhold Wagner

Ausschnitt des Buchcovers "Das hatte ich mir grüner vorgestellt"

Ein Garten im Grünen zum Entspannen und Träumen. Das hatte sich Sebastian Lehmann („Meine Mutter ruft aus meiner Heimatstadt Freiburg an“) als perfekten Start in die zweite Lebenshälfte vorgestellt. Wären da nicht die lieben Nachbarn.

Aus der Großstadt in den Kleingarten: das müsste doch der perfekte Start in die zweite Lebenshälfte sein, denkt sich Sebastian Lehmann kurz vor Erreichen seines 40. Lebensjahrs. Doch da hat sich der in Freiburg geborene und seit mehr als 20 Jahren in Berlin lebende Schriftsteller den Schritt vom Kleinkünstler zum Kleingärtner wohl etwas zu rosa ausgemalt.

Während seine Freundin eher den grünen Daumen hat und ein Meer aus Blumen um sich sehen will, kümmert sich der Autor lieber um das „Drumherum“. Doch das allein kann schon sehr zeitraubend und nervenaufreibend sein. Statt Land-Idyll erwartet das Paar im zwei Autostunden entfernten Mecklenburg-Vorpommern reichlich Arbeit, Frust und der stets aufmerksame Blick der Nachbarschaft, bei der auch im Garten eine gewisse Etikette zu herrschen hat.

Schließlich erwartet man von den „Neuen“ angemessenen Einsatz und Eifer. Unkrautbesiedlung, Dürre und Schneckenfraß hin oder her. Das hat sich Lehmann unkomplizierter und grüner vorgestellt. Mit viel Humor und Ironie beschreibt der Träger des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg 2020 sein erstes Gartenjahr in der Provinz.

Buchcover "Das hatte ich mir grüner vorgestellt"

Das hatte ich mir grüner vorgestellt
von Sebastian Lehmann
Verlag: Goldmann, 2021
240 Seiten, Taschenbuch
Preis: 13 Euro