Der Erfolg zwingt zum Spagat: EuroAirport wächst und will Lärm minimieren STADTGEPLAUDER | 17.02.2018 | Lars Bargmann

Am binationalen EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg ist die Zahl der Passagiere im vergangenen Jahr um acht Prozent – also etwa im Schnitt der europäischen Flughäfen – auf 7,9 Millionen gestiegen. Fürs laufende Jahr rechnet Direktor Matthias Suhr mit einem Plus von drei Prozent, womit der EAP erstmals bei 8,1 Millionen landen würde.

Die neu stationierte spanische Airline Iberia, fünf neue Destinationen und nachfragestarke Ziele im Geschäftsreiseverkehr: Das sind die Gründe für den neuerlichen Rekord am Drehkreuz im Dreiländereck. Auch das Frachtgeschäft legte um elf Prozent auf 112.000 Tonnen zu. Der Preis des Erfolgs: Die Lärmbelastung zwischen 23 und 24 Uhr im Süden und Südwesten legte im dritten Jahr in Folge zu.

Gerade diese Zeit sei aber für die stationierten Maschinen der Low-Cost-Carrier und auch die Drehkreuz-Zubringer der großen europäischen Netzwerkairlines und niedergelassenen Expressfracht-Anbieter von „größter Wichtigkeit“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Diese Maschinen müssen spät abends zu ihrer Basis zurück, damit sie früh morgens wieder losfliegen können. Direktion und Verwaltungsrat wollen dennoch „situationsgerechte Lösungswege“ finden, die die nächtliche Belastung mindern können, „ohne die weitere Flughafenentwicklung zu verunmöglichen“. Insgesamt blieb die Zahl der Flugbewegungen 2017 leicht (0,1 Prozent) unter dem Vorjahr.

Weitere 24 Millionen Euro investierte der EAP in seine Infrastruktur. Zu der zählt auch die seit Jahren diskutierte Bahnanbindung. Die ist nun aufs Gleis gesetzt: Eine Absichtserklärung der Région Grand Est, der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn ist unterzeichnet. Nach der sollen dann täglich alle 10 Minuten Züge nach Basel und alle 15 nach Mulhouse rollen.

Darüber würden sich auch die Beschäftigten freuen: Mit 6400 Arbeitsplätzen ist der EuroAirport einer der wichtigsten Arbeitgeber im Dreiländereck. Nach eigenen Angaben generiert er mit diesen direkten und 18.000 indirekten Arbeitsplätzen eine Wertschöpfung von rund 1,6 Milliarden Euro.

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