„Musste der Idee folgen“: Fatcat-Sänger Kenny Joyner mit Solotrack auf Deutsch STADTGEPLAUDER | 14.04.2022 | Till Neumann

Macht jetzt auch Musik ohne seine Band: Kenny Kenyatta Joyner

Funkband-Frontmann auf Solopfaden: Der Freiburger Kenny Joyner ist vielen bekannt als Fatcat-Sänger. Jetzt hat der 33-Jährige seine erste Single als Kenyatta Joyner herausgebracht: „Scherben auf der Haut“.  Im Interview mit chilli-Redakteur Till Neumann erzählt der Deutsch-Amerikaner von seiner zweiten Muttersprache, einem einfachen Wechsel und von einer Solo-EP.

chilli: Herr Joyner, Sie singen jetzt auf Deutsch, wie kommt’s?

Joyner: Tatsächlich habe ich bisher primär englische Texte geschrieben, aber in der Entstehungsphase von ‚Scherben auf der Haut‘ hatte ich direkt den deutschen Text im Kopf und musste dieser Idee folgen. 

chilli: Wie schwer ist es, von Englisch auf Deutsch zu switchen?

Joyner: Mein Kreativprozess bleibt mehr oder weniger derselbe, daher fällt mir der Wechsel auch nicht besonders schwer. Außerdem bin ich bilingual aufgewachsen, ich fühle mich sowohl im Englischen als auch im Deutschen sehr wohl. 

chilli: „Scherben auf der Haut“ ist ein Solotrack, haben Sie keine Lust mehr auf Ihre Funkbank Fatcat?

Joyner: Doch, sehr viel sogar. Mit Fatcat arbeiten wir aktuell an neuen Songs und freuen uns auch, endlich wieder Konzerte spielen zu können, wie zum Beispiel zuletzt bei der Fridays-For-Future-Demo hier in Freiburg. 

chilli: Sie haben für die Single den Beat produziert, ist alles in Eigenregie entstanden? 

Joyner: Ja, der Song wurde von mir produziert, wobei ich den Mix und das Mastering in die fähigen Hände meines Fatcat-Kollegen Stefan Erschig gelegt habe. Für das Musikvideo zu „Scherben auf der Haut“ hatte ich die Gelegenheit, mit dem großartigen Filmemacher Max Parovsky zusammenzuarbeiten. 

chilli: Was hat es mit dem Namen Kenyatta auf sich? 

Joyner: Vor allem im Zusammenhang mit Fatcat kennt man mich als Kenny Joyner, aber ich heiße eigentlich auch Kenyatta Joyner. Ich besitze eine doppelte Staatsbürgerschaft, in meinem amerikanischen Pass lautet mein Name Kenyatta, den deutschen Behörden war dieser Name damals wohl nicht bekannt, also wurde ich da als Kenny Joyner benannt. Als Kenyatta Joyner kann ich mich jetzt musikalisch von einer neuen Seite zeigen.

chilli: Was haben Sie solo vor: Kommt da noch mehr?

Joyner: Auf jeden Fall kommen noch Songs die in Form einer EP veröffentlicht werden. Auf die Bühne möchte ich damit natürlich auch, wann und wie genau ich das umsetze, muss ich mir noch überlegen. 

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Foto: © Felix Groteloh

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