chilli exklusiv: Vergabekammer schmettert Energiedienst-Klage ab Politik & Wirtschaft | 26.07.2018 | Lars Bargmann

Gute Nachricht für die Städte Weil und Lörrach – und den südbadischen Energieversorger Badenova: Die Vergabekammer des Landes Baden-Württemberg hat einen Antrag der Netzgesellschaft von Energiedienst zurückgewiesen, wonach die Rathäuser in Lörrach und Weil die Vergabe bei der Gründung von Stadtwerken neu ausschreiben sollten.

Die EDNetze war vor die Kammer gezogen, weil sie das Verfahren – in dem sie gegen die Badenova den Kürzeren gezogen hatte – als nicht rechtmäßig ansah und hatte dabei offenbar auch vorgetragen, dass das Landeskartellamt gegen die Badenova ermittelt. Um den Wettbewerber zu diskreditieren. Deren Vorstandsvorsitzender Thorsten Radensleben hatte die Vorwürfe als „absolut haltlos“ zurückgewiesen.

„Wir begrüßen die Entscheidung der Vergabekammer Baden-Württemberg zugunsten der Stadt Lörrach. Wir hoffen, dass nach dem Ende des Vergabenachprüfungsverfahrens nun die Kooperationspartnerschaft der Stadtwerke Lörrach mit der bnNetze GmbH zeitnah umgesetzt werden kann. Nach Umsetzung der Kooperation wird der nächste Schritt die gemeinsame Bewerbung um die Stromkonzession der Stadt Lörrach sein“, sagt die Lörracher Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic auf Anfrage des Freiburger Stadtmagazins chilli. Badenova-Sprecher Roland Weis kommentierte: „Für uns ist das eine gute Nachricht“.

Die Energiedienst Holding AG gehört zu zwei Dritteln der EnBW, zu 15 Prozent der Services Industriels de Genève (SIG) und zu 18 Prozent Drittaktionären. Badenova gehört zu 100 Prozent kommunalen Anteilseignern. Die Kartellwächter ermitteln zwar gegen die Badenova wegen der Zulässigkeit des Kompas-Modells, eine Entscheidung wird aber erst „im Laufe des Sommers“ erwartet.

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Foto: © badenova