Architektenwettbewerb um Baugebiet Neunlindenpark geht nach Frankfurt Politik & Wirtschaft | 27.08.2022 | Philip Thomas

Die Partie Freiburg gegen Frankfurt entschied sich in der Verlängerung. Als Sieger vom Platz gingen die Hessen: Stefan Forster Architekten sticht im von der Planwerk Freiburg GmbH ausgelobten Wettbewerb um den Neunlindenpark das Freiburger Architekturbüro Sacker aus.

Insgesamt 72 Wohnungen und 3400 Quadratmeter Gewerbe sollen auf rund 5400 Quadratmetern zwischen Hauptfriedhof und dem Güterbahnhof entstehen. „Der Wettbewerb war sehr spannend“, sagt Planwerk-Geschäftsführer Frank Böttinger. Nach der ersten Preisgerichtssitzung mussten beide Finalisten zurück ans Zeichenbrett. „Forster hat noch einmal an wichtigen Stellschrauben gedreht“, begründet Böttinger die Entscheidung vom 20. Juli.

Die fiel einstimmig. Neben Böttinger und Planwerk-Geschäftsführer Lars Bargmann saßen Roland Jerusalem (Leiter Stadtplanungsamt), Holger Ratzel (Leiter Baurechtsamt), Zvonko Turkali (ehemaliger Vorsitzender Freiburger Gestal- tungsbeirat), Fred Gresens (Vorstand Mittelbadische Baugenossenschaft), Frank Pfaff (Sachverständiger), Gabi Lebherz (Abteilungsleiterin im Stadtplanungsamt), Rebecca Trautmann (Stadtplanerin im Stadtplanungsamt) und Stephan Lemper (Garten- und Tiefbauamt) im zweiten Preisgericht.  Den Wettbewerb hatte Friedemann Roller vom gleichnamigen Architektenbüro betreut.

Stefan Forster bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung im Siedlungs- und Wohnungsbau mit. Ihren Hut in den Ring geworfen hatten insgesamt sieben Büros. Neben Frankfurt und Freiburg auch aus Stuttgart und Heidelberg. Ausschlaggebend für die Preisrichter war Forsters Vision, 5600 Quadratmeter Wohnfläche, unterteilt in 72 Wohneinheiten, hinter einer Fassade an der Neunlindenstraße in vier Häuser zu separieren und damit eine 2000 Quadratmeter große, gemeinschaftliche Grünfläche zwischen Neunlinden- und Kaiserstuhlstraße zu schaffen.

Die „grüne Lunge“ ist von nahezu allen Balkonen des Quartiers zugänglich. „Das ist zeitgemäßes Bauen“, kommentiert Böttinger. Vorgelagert ist den fünf Stockwerken sowie Staffelgeschoss insgesamt 3400 Quadratmeter Gewerbefläche auf zwei Etagen. Darunter soll eine Tiefgarage Platz für 78 Fahrzeuge bieten. Aussparungen schaffen außerdem Raum für tiefwurzelnde Bäume, die durch die Tiefgaragendecke in den Innenhof hochragen sollen. Die Forstertypische abgerundeten Ecken und orangefarbene Klinker-Optik sind in den Plänen derweil nicht zu finden.

Laut Böttinger wird das Quartier einen mittleren achtstelligen Betrag kosten. Den Spatenstich setzt er für Mitte 2024 an. Dann laufen die Verträge für die Geflüchtetenunterkunft und das Gewerbe auf dem Grundstück aus, das der Planwerk bereits seit 2013 gehört. Den Bauantrag für den Neunlindenpark wollen die Projektentwickler Ende dieses, Anfang kommenden Jahres einreichen.

Visualisierung: © Stefan Forster Architekten