Fokussiert auf die Bürger: Die GWG beweist sich als innovativer Versorger Politik & Wirtschaft | 04.12.2018 | bar

Die Gemeindewerke Gundelfingen GmbH (GWG) hat im vergangenen Jahr mit 16 Beschäftigten 11,27 Millionen Euro Umsatz und mehr als eine Million Euro Gewinn vor Steuern gemacht. Wichtiger als die kerngesunde Bilanz sind Geschäftsführer Markus Heger aber innovative Kraft und Bürgernähe.

Die GWG gehört zu 70 Prozent der Gemeinde, zu 30 Prozent der Badenova AG, die bei der Gründung der Gesellschaft (bis 2001 ein Eigenbetrieb) das Gasnetz mit einbrachte. Vom Ergebnis profitiert mithin vor allem die Gundelfinger Rathauskasse.

Zu den jüngsten innovativen Projekten zählen der Bau einer Ladesäule für Elektroautos am Sonne-Platz (an der derzeit monatlich 100 Ladevorgänge gezählt werden) sowie der Solar-Radweg bis nach Vörstetten: Auf einer Strecke von 1,6 Kilometern geleiten 34 rein solarbetriebene, intelligente Leuchten die Radler über die Gemeindegrenzen.

„Wir tun viele Dinge, bei denen nicht der Gewinn, sondern der Bürger im Fokus steht“, sagt Heger. Gut 100.000 Euro hat der Solarlicht-Radweg, Ende 2017 der längste in Deutschland, gekostet. Inzwischen hat er viele Nachahmer gefunden. Auch vor der eigenen Haustür beweist die GWG Klimabewusstsein: Drei der sechs Firmenfahrzeuge fahren schon mit regenerativem Strom.

Aktuell läuft neben der Umstellung von einfachen mechanischen Zählern auf moderne Messeinrichtungen beim Bundesverkehrsministerium ein Antrag von GWG und Rathaus, mit dem ein E-Mobilitätskonzept für die Gemeinde erstellt werden soll. Bei dem nicht zuletzt Private von neuen Anschlüssen profitieren könnten.

„In vier, fünf Jahren werden Elektro-Autos stark auf den Markt drängen, dann müssen wir gerüstet sein“, so Heger, der die Geschäfte zusammen mit Volker Künzel führt und das – anders als große Konzerne es können – sehr nah bei den etwa 12.000 versorgten Kunden, die auch außerhalb der Gemeinde zu finden sind. Ein Callcenter kennt man an der Alten Bundesstraße 35 nicht.

Bei der GWG gibt es neben der Gas- und Wärmeversorgung ausschließlich regenerativen Strom, und das Wasser (jährlich rund 550 Millionen Liter) kommt zu ­einem Drittel aus eigenen Quellen. Das Unternehmen ermöglicht zudem den Betrieb des Obermattenbads.

Foto: © GWG