Frischer Wind auf Taubenkopf: Ökostrom baut zwei Windräder Politik & Wirtschaft | 09.04.2019 | bar

Die Ökostromgruppe Freiburg baut auf dem Taubenkopf an der Nordflanke des Schauinslands für zehn Millionen Euro zwei Windkraftanlagen, die ab 2021 rund 20 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlicheren Strom erzeugen und damit 7000 Durchschnittshaushalte versorgen können.

Die Windräder sind 166 Meter hoch, mit den Rotoren sogar 246 Meter. Ursprünglich wollte Ökostrom-Geschäftsführer Andreas Markowsky drei Anlagen bauen, auf die nördlichste verzichtet er nun. Kappler und Horbener Bürger, aber auch reisende Windradgegner hatten die Pläne kritisiert. Der gesetzlich nötige Abstand zu Wohngebäuden beträgt dort aufgrund von Schallemissionen 390 Meter, nach der Überplanung sind es nun sogar 480 Meter. „Wir haben Anwohnerängste, selbst wenn sie in der Sache nicht begründet sind, ernst genommen“, sagt Markowsky. Er rechnet noch in diesem Jahr mit der Baugenehmigung.

Neue Planung: Die Windkraftanlagen sollen rund 20 Millionen Kilowattstunden bringen.

Seit Beginn der Freitagsdemonstrationen von Schülern für mehr Klimaschutz hätten sich die Anfragen von Bürgern gehäuft, die sich für Erneuerbare Energien engagieren wollen. Bei den Taubenkopf-Windmühlen können sich Freiburger finanziell beteiligen. Die Planungskosten lägen bisher im mittleren sechsstelligen Bereich. Die Ökostromgruppe pachtet die nun benötigten Grundstücke vom Freiburger Rathaus, was dafür eine von der erzeugten Strommenge abhängige Pacht bekommt.

Gemeinsam mit der Badenova AG hatte sie die Tochtergesellschaft Regiowind GmbH & Co. Freiburg KG gegründet. Die betreibt bereits die sechs Windräder auf dem Rosskopf und der Holzschlägermatte. Diese sollen jährlich rund 16 Millionen kWh erzeugen, haben im vergangenen Jahr aber nur knapp 11 Millionen geschafft. Die beiden Kappler Anlagen sind demnach deutlich leistungsstärker.

Foto: © pixabay / Karte: © Ökostromgruppe Freiburg