Mit Sicherheit schnell: Auch in den USA behält Streck Transport seine Waren im Blick Politik & Wirtschaft | 05.11.2018 | pt

Transitzeiten, Kapazitätsprobleme und lange Transportrouten machen dem Welthandel zu schaffen. Deshalb nimmt die Streck Transportgesellschaft Dinge in die eigene Hand und schickt ab sofort einmal in der Woche einen Sammelcontainer in die USA. Seefrachtleiter Roland Steinebrunner und Vertriebsleiterin Übersee Riccarda Mack erklären im Interview, wie Streck mit „Shipping in a box“ die komplette Transportkette kontrolliert und gleichzeitig Zeit spart.

bib: Warum haben Sie diesen Service aufgelegt?
Mack: Mit „Shipping in a box“ wollen wir unseren Kunden eine hochwertige und schnelle Seefrachtverlademöglichkeit in den mittleren Westen der USA anbieten.

bib: Worauf achten Sie beim Transport besonders?
Steinebrunner: Wichtig ist uns, dass wir den kompletten Transportablauf unter unserer Kontrolle haben. Das beginnt schon bei der Abholung beim Kunden, dem Transport zum Verlade-Hafen und der Container-Stauung. Bei uns wird der Container nämlich nicht – wie so oft – von anderen Firmen beigeladen. Das erledigen wir komplett in eigener Regie. So können wir besser auf Befindlichkeiten der einzelnen Waren und Verpackungen eingehen. Bei den konventionellen Co-Loaders wird in der Regel so viel wie möglich in die Container gedrückt. Das gibt immer wieder Schäden. In den USA angekommen, behalten wir dann durch unseren amerikanischen Partner am eigenen Lager die hundertprozentige Kontrolle. Denn wir geben die Güter nicht an irgendwelchen Container-Pack-Stationen ab.

bib: Wie gelangt die Ware nach Amerika?
Mack: Ab Hamburg nutzen wir die schnellste Schiffsverbindung nach Montreal. Der Frachter ist zehn Tage unterwegs und von uns in Teilen fest reserviert. Vorgebucht geht es dann auch weiter mit der Bahn nach Chicago.

bib: Wie lange dauert der Transport dahin konkret?
Mack: Wir können Ware an Donnerstagen oder Freitagen abholen. Die wäre dann in 21 Tagen in Chicago.

bib: Was passiert in Chicago?
Steinebrunner: Normalerweise bekommen Empfangsagenten drei bis fünf Sammel-Container pro Woche. Um keinen zu verängstigen, gibt man dort sehr „vorsichtige“ Termine zur Abholung aus. Es wird also kalkuliert, wann alle Container garantiert entladen sind – das dauert schon mal vier bis fünf Tage.
Wir gehen nun einen anderen Weg: Unser Partner holt alles an der Rail-Station ab und darf auch unverzollte Ware schon aus dem Container entladen und bei sich ins Zolllager stellen. Der Container kommt mit der Bahn beispielsweise freitags in Chicago an. Wir holen und entladen den noch vor dem Wochenende. Sollte die Verzollung bereits erledigt sein – was bei den meisten Sendungen der Fall sein wird, kann die Auslieferung zum Kunden sofort beginnen. Herkömmliche Firmen holen die Container meist erst nach dem Wochenende bei der Bahn ab und entladen dann erst dienstags, mittwochs oder sogar donnerstags. Da sind wir drei bis fünf Tage schneller.

Fotos & Illustrationen: © Streck Transport