Passagierzahlen im Steigflug: EuroAirport immer beliebter Politik & Wirtschaft | 15.08.2019 | Lars Bargmann

Am EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg sind die Passagierzahlen in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent auf 3,38 Millionen gestiegen. „Das ist sehr außergewöhnlich“, sagt auf chilli-Nachfrage der Marketing-Direktor Mario Eland. Die Gründe seien vielschichtig.

Da ist einmal der Billigflieger Easyjet, der binnen Jahresfrist drei weitere Flugzeuge in St. Louis stationiert hat – ein neues Flugzeug bringt übrigens bis zu 40 direkte und zudem indirekte Arbeitsplätze. „Die schlagen bis jetzt voll auf die Statistik durch, der Aufschwung wird sich aber bis Jahresende wieder beruhigen“, so Eland. Die Zahl der Flugbewegungen habe sich indes bislang nur um drei, vier Prozent erhöht.

Das Drehkreuz am Dreiländereck wächst seit Jahren überdurchschnittlich und investiert daher nicht nur in Steine, sondern auch in Beine: Um die Wartezeiten bei den Passkontrollen zu verringern, setzen die Verantwortlichen nun für eine Million Euro 31 zusätzliche Grenzbeamte ein und optimierten die Wegleit- und Informationssysteme. Während der Sommerreisezeit nutzen täglich 35.000 Passagiere den Airport. Heuer könnten es in Spitzenzeiten auch 40.000 sein.

Seit April setzt die TAP zwei zusätzliche Maschinen nach Lissabon ein, von dort haben die Fluggäste nun Anschluss an Ziele in Südamerika oder auch nach Florida. Zudem ziehe, so Eland, das Türkeigeschäft nach den politischen Unruhen wieder rasant an, auch Ägypten und Tunesien stehen wieder auf dem Flugplan. Und auch die Touristenrekorde im Schwarzwald und der ganzen Region bringen mehr Menschen.

Einen Fehlstart hingelegt hat hingegen Wizz Air – nach Easyjet zweitgrößte Airline am Platz – mit der Aufnahme der Linie nach Georgien. Der Jungfernflug mit einer A320 musste vom 1. August auf den 13. September verschoben werden, weil Airbus wegen der Boeing-Turbulenzen um den Pannenflieger überausgelastet ist. Am EAP könnte bald auch ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: American Airlines will die US-Ostküste mit europäischen Städten verbinden. Dabei ist auch der EuroAirport im Gespräch.

„Wir werden mittlerweile als bekannter Marktplatz wahrgenommen“, so Eland. Es wäre die zweite Direktverbindung in die USA. In der Sommersaison fliegt Air Transat bereits nach Montreal. Am 4. Juli 1949 hatten die Schweiz und Frankreich in einem Staatsvertrag den Bau des Flughafens beschlossen. Er ist bis heute der einzig binationale weltweit.

Foto: © Aériennes/EAP