Schon schachmatt? Ganter-Entwicklung stockt weiterhin Politik & Wirtschaft | 27.11.2018 | bar

Zäh wie ein altes Kaugummi: Die Entwicklung auf dem Ganter-Areal mit bis zu 350 Wohnungen steckt seit Jahren fest. „Wir haben großes Interesse, aber auch bindende Beschlüsse“, sagt Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag.

Der Geschäftsführer der Ganter Real Estate Nr. 1 GmbH, Markus Scherrle, will sich zum Wohnungsbau nicht äußern, kündigt aber Neuigkeiten beim Umbau des Flaschenkellers zu einem Adina Apartment Hotel noch im November an.

Ein Grund für das Walzertanzen auf dem innenstadtnahen Areal ist der gemeinderätliche Beschluss, wonach bei neuen Bebauungsplänen 50 Prozent sozialer Mietwohnungsbau erstellt werden muss. Das ist für private Investoren – nicht nur für solche mit komplexen Gesellschafterstrukturen – wirtschaftlich kaum darstellbar. Zudem gibt es auch noch keine Lösung für die Flächen, die Ganter wegen des Stadttunnelbaus (wir berichteten) ans Rathaus abtreten soll. Dort heißt es, das sei kein Problem: Was an der Ecke Schwarzwald- und Fabrikstraße verloren geht, könne zur Dreisam hin an zusätzlicher Geschossfläche gewonnen werden. Allein: Wenn dies auch unter der 50-Prozent-Regel steht, übt es kaum großen Anreiz aus. Das längere Ende des Taus hat Haag in der Hand, weil das Allgemeinwohl (Stadttunnel) vor individuellen Interessen Vorfahrt hat.

Bevor es zu der seit Jahren beabsichtigten Mehrfachbeauftragung fürs Areal kommen kann, ist zudem eine Lösung für die denkmalgeschützte Mälzerei nötig. Der Umbau des Flaschenkellers soll nun wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 starten. Damit wäre die ursprünglich für 2020 geplante Eröffnung kaum zu halten. 

Foto: © Ganter