RVF erhöht die Tarife – Noch keine Einigung mit der VAG STADTGEPLAUDER | 11.06.2018 | Lars Bargmann

Der Regio-Verkehrs-Verbund (RVF) erhöht zum 1. August die Preise für Busse und Bahnen. Grund seien „die deutlichen Kostensteigerungen“, die bei den Verkehrsunternehmen im RVF angefallen sind, vor allem die Lohn- und Energiekosten. Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) will zudem mehr Geld vom RVF (wir berichteten).

Die ÖPNV-spezifische Inflationsrate – die Basis für Tarifanpassungen – habe eine mögliche Erhöhung von 2,52 Prozent ergeben. Der RVF habe aber – wie in den Vorjahren – darauf verzichtet, diese auszuschöpfen. „Wir versuchen die Erhöhung so marktverträglich wie möglich zu gestalten“, sagt RVF-Geschäftsführerin Dorothee Koch. So würden die Einzelfahrscheine nur alle drei Jahre um zehn Cent teurer.

2,50 Euro mehr und damit 60 kostet indes bald die übertragbare Regiokarte, 55 die nicht übertragbare, 42 (+1) die für Schüler. Über 40.000 Abonnenten nutzen inzwischen die verschiedenen Regiokarten-Abonnements. Mit diesen haben Fahrgäste einen deutlichen Preisvorteil: Erwachsene zahlen dann nur 52,50 Euro, Schüler 35,60 Euro. Beim Semesterticket wird es keine Preiserhöhung geben. Der Vertrag mit dem Studierendenwerk läuft noch bis einschließlich Sommersemester 2019.

Die VAG fordert mehrere Millionen Euro mehr vom RVF

Hinter den Kulissen verhandeln die VAG-Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz mit Koch und ihrer Geschäftsführungskollegin ­Petra Bieser aber auch über eine höhere Ausschüttung. Die VAG hatte 2016 rund 50 Prozent der etwa 100 Millionen Euro bekommen, die der RVF einfährt. Die Fahrleistungen der VAG, die 2016 rund 18 Millionen Euro Verlust eingefahren hatte, sind aber in den vergangenen Jahren im Zuge des Stadtbahnausbaus stark gewachsen, nach eigenen Angaben seit 2010 um 12,5 Prozent. Bei der Einnahmenaufteilung gibt es allerdings keinen Automatismus „x Prozent Mehrleistung = x Prozent Mehreinnahmen“, teilte der RVF auf Anfrage des business im Breisgau mit. Wenn es den gäbe, brächte das der VAG 6,25 Millionen Euro.

Noch gibt es hier keine Einigung. Die VAG rechnet in der Bilanz 2017 mit einem Verlust von 22,8 Millionen Euro.

Info

Die Regio-Verkehrsverbund Freiburg GmbH (RVF) koordiniert die Zusammenarbeit von rund 20 Unternehmen (darunter sind Bahn AG, VAG, Südbadenbus GmbH sowie mittelständische Busunternehmen) und legt auch die Fahrpreise fest. Der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) muss diese genehmigen. Diesen haben vor mehr als 20 Jahren die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen sowie der Stadtkreis Freiburg gegründet.

Foto: © VAG